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Das Prinzip Freiheit


 

Die Soziale Marktwirtschaft ist ein erfolgreiches wirtschaftliches und gesellschaftliches Ordnungsmodell. Ihr verdankt (das ehemalige West-) Deutschland nicht nur das Wirtschaftswunder nach dem Zweiten Weltkrieg, sondern auch viele Jahrzehnte der Stabilität und des Wohlstandes. Gerade in Krisenzeiten hat sich das Modell als robust erwiesen. In diesem Modul wird erörtert, welche Ziele und Funktionen mit der Sozialen Marktwirtschaft konkret verfolgt werden.

Die Idee

Das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft kann vereinfacht auf die folgenden Formeln gebracht werden: »Wohlstand für alle« und »Eigentum für jeden« (Ludwig Erhard). Nach dem Zweiten Weltkrieg ging es zunächst darum, die Wirtschaft wieder kreativ und produktiv zu machen. Dadurch sollte die Bevölkerung mit notwendigen materiellen Dingen wie Nahrung, Kleidung und Wohnraum versorgt werden. Dafür wurden bestehende Reglementierungen gelockert oder aufgehoben. Jeder sollte so schnell wie möglich einen Arbeitsplatz bekommen und so am langsam wachsenden Wohlstand in (West-)Deutschland teilhaben.
 

 

Freiheit als oberstes und unteilbares Prinzip

 

Das Prinzip der Freiheit geht unmittelbar aus dem Menschenbild der Sozialen Marktwirtschaft hervor. Die Gesellschaft besteht aus Individuen mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Dabei legt jeder selbst seine persönlichen Ziele fest. Die Freiheit des Einzelnen ist somit eine zentrale Bedingung für den Erfolg der Sozialen Marktwirtschaft. Deutschland garantiert diese Freiheit mit der Berufs-, Gewerbe- und Unternehmerfreiheit. Weiterhin wird sie durch das Recht der freien Wahl des Arbeitsplatzes, der Ausbildungsstätte und der Vertragsfreiheit gewährleistet. (Siehe hierzu auch den Artikel "Soziale Marktwirtschaft" der Konrad-Adenauer-Stiftung)
 

"Ausgangspunkt der Sozialen Marktwirtschaft ist die Erkenntnis, dass der Mensch befähigt ist zur Freiheit, die immer aber auch Verantwortung bedeutet und ständig aufs Neue erkämpft werden muss. In komplexen, arbeitsteiligen Gesellschaften moderner Prägung bedarf es einer Ordnungspolitik, die dafür sorgt, dass die individuelle Freiheit sich nicht von der dazugehörigen Verantwortung löst, z. B. durch Haftungsregeln."
["Ludwig Erhard: Das Prinzip Freiheit – Maximen und Erkenntnisse", herausgegeben von Lars Vogel, Anaconda Verlag, 2009, Seite 9f.]

Merkmale, Prinzipien und Ziele

 

Die Sozialen Marktwirtschaft zeichnet sich durch folgende grundlegende Merkmale aus. Diese wurden ebenfalls im deutsch-deutschen Staatsvertrag über die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion festgehalten:
  • Privateigentum
  • Leistungswettbewerb
  • freie Preisbildung
  • grundsätzlich volle Freizügigkeit von Arbeit, Kapital und Dienstleistungen.
     

"Die dieser Wirtschaftsordnung entsprechende Sozialordnung wird geprägt »durch eine der Sozialen Marktwirtschaft entsprechende Arbeitsmarktordnung und ein auf den Prinzipien der Leistungsgerechtigkeit und des sozialen Ausgleichs beruhendes umfassendes System der sozialen Sicherung«." [Quelle: Konrad-Adenauer-Stiftung]

Darüber hinaus werden weitere Merkmale, Prinzipien und Ziele mit der Sozialen Marktwirtschaft verbunden. Hier eine Übersicht:

 

Fazit

 

Die Soziale Marktwirtschaft beruht auf den Grundsätzen der Freiheit und der Ordnung. Ein weiteres zentrales Element ist die Verantwortung. Die Rechte des Einzelnen werden nicht nur geschützt, sondern der Einzelne wird auch in die Pflicht genommen. So muss jeder die Verantwortung für sein Handeln tragen und für die Konsequenzen haften. Gleichzeitig sorgt der Staat für eine Absicherung der ökonomisch Schwachen. Sie werden unterstützt, wenn es ihnen nicht gelingt, ein menschenwürdiges Einkommen zu erwirtschaften. Dieses gesellschaftspolitische Prinzip wird auch Subsidiarität genannt.
Wirtschaftliche Freiheit, soziale Gerechtigkeit, soziale Sicherheit und sozialer Fortschritt sind u.a. wichtige Schlagwörter, die für die Soziale Marktwirtschaft stehen.
 


 

 

Weiterführende Informationen zu wichtigen Begriffen

 

 

 

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