Das Gespräch wurde am 03. Mai 2023 von Carolin Hartmann geführt.
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]]>Das Gespräch wurde am 03. Mai 2023 von Carolin Hartmann geführt.
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]]>Sie wollen politisch etwas erreichen und fragen sich: Welche Themen passen zu mir? Wie vernetze ich mich professionell, um meine Ziele zu erreichen? Welche Social-Media-Kanäle brauche ich für eine erfolgreiche Kampagne?
Rund um die Themen Kommunikation, Kampagnenmanagement und Digitale Strategie bietet der Blog Einblicke in aktuelle Trends der Politischen Kommunikation, innovative Werkzeuge für die politische Kampagne und praktische Tipps für die großen und kleinen Herausforderungen in der Umsetzung.
Gemeinsam mit der KommunalAkademie sind wir auf der Suche nach interessanten Themen und hilfreichen Informationen. Wir laden Kommunikationsexpertinnen und -experten sowie Praktikerinnen und Praktiker ein, um Erfahrungen zu teilen, freuen uns aber auch, wenn Sie uns Ihre Fragen und Themenvorschläge schicken. Also: Schreiben Sie uns!
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]]>Linda Kotterba ist Video-Redakteurin bei RTL und beschäftigt sich täglich mit dem Dreh, Schnitt und Vertonung von Videos. Ihr großes Hobby sind die Social-Media-Kanäle Tiktok und Instagram.
]]>Linda Kotterba ist Video-Redakteurin bei RTL und beschäftigt sich täglich mit dem Dreh, Schnitt und Vertonung von Videos. Ihr großes Hobby sind die Social-Media-Kanäle Tiktok und Instagram.
]]>Vom einzelnen Clip zum fertigen Video
Wenn Sie sich für ein mobiles Schnittprogramm entschieden haben, importieren Sie Ihr Video oder nehmen es direkt mit der Smartphone-Kamera in der App auf. Und dann geht's an die Arbeit: Schieben Sie Ihre einzelnen Videoclips, die Sie zusammenschneiden wollen, in die richtige Reihenfolge. Schneiden Sie einen Clip, indem Sie einen Bereich des Videos auswählen, die Start- und Endzeitpunkte markieren und den Rest des Videos löschen. Übergänge und Effekte, Farbkorrekturen und Filter helfen dabei, dass ihr Werk noch besser zur Geltung kommt. Und schließlich peppt man das Video noch mit Musik, Audios oder VoiceOver (Sprechstimme) auf, um es interessanter zu gestalten.
Speichern, exportieren und posten – klingt einfach und es scheint so, als ob Jede und Jeder schnell zur Videoredakteurin und zum Videoredakteur werden kann. Doch dafür gibt es ein paar grundlegende Regeln zu beachten, damit das Storytelling Ihres Videos funktioniert und nicht zum Rohrkrepierer wird.
Grundlegende Tipps für den Dreh und den Schnitt
Der Schnitt fängt schon während des Drehs an. Bei jedem neuen Bild und jedem Szenenwechsel sollten Sie selbst eine neue Position wählen. Der Blickwinkel – einfach gesagt die Position des Smartphone-Halters – sollte nicht identisch bleiben. Drehen Sie die gesamte Szene (Totale) aus einem weiten Blickwinkel. Und gehen Sie dann für die nächste Szene ein paar Schritte heran. Scheuen Sie sich nicht, auch mal ganz nahe Aufnahmen zu machen - solange das Bild scharf bleibt. Details machen jedes Video interessanter. Und es macht auch den Schnitt des Videos einfacher.
Wenn Sie einen neuen Blickwinkel wählen, denken Sie an die 30-Grad-Regel. Bei der 30-Grad-Regel wird beachtet, dass der Grad des Blickwinkels, aus dem die Kamera filmt, mindestens 30 Grad vom vorherigen Blickwinkel abweicht. Dadurch sieht der Schnitt zwischen den beiden Sequenzen am Ende flüssiger aus.
Vermeiden Sie jedoch einen sogenannten Achsensprung. Die Achse - bzw. der Winkel, aus dem Sie filmen, bleibt in einem 180-Grad-Winkel.
Das heißt: Wenn Sie eine Person in einem Gespräch filmen, dann drehen Sie ihre Aufnahmen nur 180 Grad um die Person herum. Schießen Sie keine Bilder aus einem größeren Winkel. Das hilft dem Zuschauer, die Orientierung über die Filmszene zu behalten. Auch ein Fußballspiel wird nur von einer Seite des Spielfeldes gefilmt. Durch die fest positionierten Kameras in dem 180-Grad-Winkel des Spielfeldes wird ermöglicht, dass zwischen verschiedenen Einstellungen der verschiedenen Kameras gewechselt werden kann, ohne dass der Zuschauer die Orientierung verliert.
Diese Regeln können natürlich immer gebrochen werden. Sie können die 180-Grad-Regel übergehen, indem Sie die “Schwellenüberschreitung” einfach mit einer durchgehenden Kamerafahrt mitnehmen. Diese Sequenz wird dann auch nicht zerschnitten.
Und trotzdem kann es im Schnitt manchmal vorkommen, dass Sie keinen flüssigen Übergang zwischen den Szenen umsetzen können. Behelfen Sie sich dann mit Blenden oder/und Toneffekten. Die machen dem Zuschauer deutlich, dass eine neue Szene anfängt. Versuchen Sie aber, zu viele davon zu vermeiden.
Das Wichtigste zum Schluss
Beim Videoschnitt gilt, so wie bei allen anderen Dingen auch, Übung macht den Meister! Einfach ausprobieren und üben - denn das alte Sprichwort gilt auch in den neuen Medien: Übung macht den Meister.
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Vom einzelnen Clip zum fertigen Video
Wenn Sie sich für ein mobiles Schnittprogramm entschieden haben, importieren Sie Ihr Video oder nehmen es direkt mit der Smartphone-Kamera in der App auf. Und dann geht's an die Arbeit: Schieben Sie Ihre einzelnen Videoclips, die Sie zusammenschneiden wollen, in die richtige Reihenfolge. Schneiden Sie einen Clip, indem Sie einen Bereich des Videos auswählen, die Start- und Endzeitpunkte markieren und den Rest des Videos löschen. Übergänge und Effekte, Farbkorrekturen und Filter helfen dabei, dass ihr Werk noch besser zur Geltung kommt. Und schließlich peppt man das Video noch mit Musik, Audios oder VoiceOver (Sprechstimme) auf, um es interessanter zu gestalten.
Speichern, exportieren und posten – klingt einfach und es scheint so, als ob Jede und Jeder schnell zur Videoredakteurin und zum Videoredakteur werden kann. Doch dafür gibt es ein paar grundlegende Regeln zu beachten, damit das Storytelling Ihres Videos funktioniert und nicht zum Rohrkrepierer wird.
Grundlegende Tipps für den Dreh und den Schnitt
Der Schnitt fängt schon während des Drehs an. Bei jedem neuen Bild und jedem Szenenwechsel sollten Sie selbst eine neue Position wählen. Der Blickwinkel – einfach gesagt die Position des Smartphone-Halters – sollte nicht identisch bleiben. Drehen Sie die gesamte Szene (Totale) aus einem weiten Blickwinkel. Und gehen Sie dann für die nächste Szene ein paar Schritte heran. Scheuen Sie sich nicht, auch mal ganz nahe Aufnahmen zu machen - solange das Bild scharf bleibt. Details machen jedes Video interessanter. Und es macht auch den Schnitt des Videos einfacher.
Wenn Sie einen neuen Blickwinkel wählen, denken Sie an die 30-Grad-Regel. Bei der 30-Grad-Regel wird beachtet, dass der Grad des Blickwinkels, aus dem die Kamera filmt, mindestens 30 Grad vom vorherigen Blickwinkel abweicht. Dadurch sieht der Schnitt zwischen den beiden Sequenzen am Ende flüssiger aus.
Vermeiden Sie jedoch einen sogenannten Achsensprung. Die Achse - bzw. der Winkel, aus dem Sie filmen, bleibt in einem 180-Grad-Winkel.
Das heißt: Wenn Sie eine Person in einem Gespräch filmen, dann drehen Sie ihre Aufnahmen nur 180 Grad um die Person herum. Schießen Sie keine Bilder aus einem größeren Winkel. Das hilft dem Zuschauer, die Orientierung über die Filmszene zu behalten. Auch ein Fußballspiel wird nur von einer Seite des Spielfeldes gefilmt. Durch die fest positionierten Kameras in dem 180-Grad-Winkel des Spielfeldes wird ermöglicht, dass zwischen verschiedenen Einstellungen der verschiedenen Kameras gewechselt werden kann, ohne dass der Zuschauer die Orientierung verliert.
Diese Regeln können natürlich immer gebrochen werden. Sie können die 180-Grad-Regel übergehen, indem Sie die “Schwellenüberschreitung” einfach mit einer durchgehenden Kamerafahrt mitnehmen. Diese Sequenz wird dann auch nicht zerschnitten.
Und trotzdem kann es im Schnitt manchmal vorkommen, dass Sie keinen flüssigen Übergang zwischen den Szenen umsetzen können. Behelfen Sie sich dann mit Blenden oder/und Toneffekten. Die machen dem Zuschauer deutlich, dass eine neue Szene anfängt. Versuchen Sie aber, zu viele davon zu vermeiden.
Das Wichtigste zum Schluss
Beim Videoschnitt gilt, so wie bei allen anderen Dingen auch, Übung macht den Meister! Einfach ausprobieren und üben - denn das alte Sprichwort gilt auch in den neuen Medien: Übung macht den Meister.
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Dr. Michael Johann ist Kommunikationswissenschaftler und forscht insbesondere zu Digitaler, Strategischer und Politischer Kommunikation.
]]>Dr. Michael Johann ist Kommunikationswissenschaftler und forscht insbesondere zu Digitaler, Strategischer und Politischer Kommunikation.
]]>Menschliches Entscheiden läuft oftmals automatisch ab. Was aber innerhalb unserer Informationsverarbeitung für Entlastung sorgt, bietet auch Raum zur Beeinflussung durch Anreize von außerhalb. Gerade soziale Medien eignen sich für die Gestaltung von digitalen Nudges, denn durch die Personalisierung von Inhalten können gezielt bestimmte Gruppen angesprochen werden. Facebook, Instagram, Snapchat, Twitter und Co. sind damit erfolgversprechende Entscheidungsumgebungen, in denen Nudges effektiv eingesetzt werden können. Probate Mittel sind grafische Designs, spezifische Inhalte, Formulierungen oder kleinere Funktionen wie etwa die Anordnung von Optionen, die Selektion der Informationen und das Vorgeben von Standardeinstellungen. Insgesamt unterscheidet die Forschung sechs grundlegende Nudging-Mechanismen:
Durch Nudging sollen Menschen reflektiertere Entscheidungen treffen und eine vermeintlich „bessere“ Alternative wählen. Eine Strategie hierfür ist das Anbieten von Anreizen zum Überdenken von Entscheidungen. Dazu können in den sozialen Medien etwa optische Warnhinweise eingesetzt werden, um Menschen bei gedankenlosem Handeln zu unterbrechen. Auch Erinnerungen an die Konsequenzen des eigenen Handelns und das Aufzeigen von Alternativen können reflektiertes Entscheiden anstoßen.
Menschen wählen gerne den Weg des geringsten Widerstandes und gehen vordefinierten Handlungsmustern nach. Beispiele für solche Nudges sind Standardeinstellungen oder Opt-out-Varianten. Außerdem können Auswahloptionen gezielt angeordnet werden beziehungsweise nicht gewünschte Optionen können im hinteren Bereich versteckt werden.
Nudges in dieser Kategorie nutzen Täuschungsmechanismen, um die Wahrnehmung von Handlungsalternativen zu beeinflussen. Dazu zählen etwa das Hinzufügen minderwertiger Optionen bei Umfragen in den sozialen Medien, um die Wahrscheinlichkeit zur Wahl der gewünschten Alternative zu erhöhen. Auch die Verzerrung der Erinnerung an vergangene Erfahrungen wie das Verändern von Zeitempfinden durch Anpassung eines Fortschrittsbalkens kann hierzu beitragen.
Indem Handlungen sichtbar gemacht werden und ein sozialer Vergleich ermöglicht wird, können Menschen zu bestimmten Entscheidungen bewegt werden. So lassen sich die Menschen in den sozialen Medien gezielt mit Mehrheits- oder Minderheitsmeinungen konfrontieren, etwa durch die optische Aufbereitung von Statistiken. Dabei geht es also um den Einfluss der dadurch geweckten sozialen Erwartungen auf das Verhalten der Menschen.
Solche Nudges wecken Gefühle von Angst, Unsicherheit und Verlust. Sie verringern die psychologische Distanz zu negativen Konsequenzen durch das Aufzeigen von hypothetischen Konsequenzen, etwa durch das Ausmalen von Katastrophenszenarien oder künstliche Verknappung. Die sozialen Medien bieten gerade auf Ebene der visuellen Gestaltung, wie zum Beispiel durch den Einsatz von Warnfarben oder emotionalisierender Bildsprache, zahlreiche Möglichkeiten zur Ausgestaltung solcher Nudges.
Diese Nudges zielen darauf ab, gewünschtes Verhalten zu verstärken, indem sie spezielle Informationen in den Köpfen der Menschen präsenter machen. Dazu gehören Just-in-Time-Aufforderungen wie Countdowns, gezieltes Umgebungsdesign zur unbewussten Lenkung des Verhaltens oder das Hervorrufen von Empathie durch mitfühlende Visualisierungen.
Nudging ermöglicht es, positive und gesellschaftlich erwünschte Verhaltensänderungen zu fördern. Es kann Menschen dabei helfen, informierte Entscheidungen zu treffen und zu ihrem eigenen Wohl sowie zum Wohl der Gesellschaft beizutragen. Jedoch birgt der Einsatz von Nudges auch ethische Bedenken, da sie die Entscheidungsfreiheit der Menschen beeinflussen können. Der Grat zwischen lenkendem Anstoß und Manipulation ist schmal. Es ist daher wichtig sicherzustellen, dass Nudging transparent erfolgt und demokratisch legitimiert ist.
Um Nudging als Strategie der politischen Kommunikation verantwortungsvoll einzusetzen, sollten die Ziele dahinter legitim sein und im Interesse der Zielgruppen liegen. Das Wissen um Nudging und damit geschaffene Transparenz kann zudem ein Schlüssel zur Akzeptanz seitens der Zielgruppen sein. Nudges sollten zudem evidenzbasiert eingesetzt werden und auf verlässlichen wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen. Dabei kann eine kontinuierliche Evaluation und Bewertung helfen, dass die Gestaltung von menschlichen Entscheidungsumgebungen in den sozialen Medien und darüber hinaus effektiv und fair bleibt.
]]>Menschliches Entscheiden läuft oftmals automatisch ab. Was aber innerhalb unserer Informationsverarbeitung für Entlastung sorgt, bietet auch Raum zur Beeinflussung durch Anreize von außerhalb. Gerade soziale Medien eignen sich für die Gestaltung von digitalen Nudges, denn durch die Personalisierung von Inhalten können gezielt bestimmte Gruppen angesprochen werden. Facebook, Instagram, Snapchat, Twitter und Co. sind damit erfolgversprechende Entscheidungsumgebungen, in denen Nudges effektiv eingesetzt werden können. Probate Mittel sind grafische Designs, spezifische Inhalte, Formulierungen oder kleinere Funktionen wie etwa die Anordnung von Optionen, die Selektion der Informationen und das Vorgeben von Standardeinstellungen. Insgesamt unterscheidet die Forschung sechs grundlegende Nudging-Mechanismen:
Durch Nudging sollen Menschen reflektiertere Entscheidungen treffen und eine vermeintlich „bessere“ Alternative wählen. Eine Strategie hierfür ist das Anbieten von Anreizen zum Überdenken von Entscheidungen. Dazu können in den sozialen Medien etwa optische Warnhinweise eingesetzt werden, um Menschen bei gedankenlosem Handeln zu unterbrechen. Auch Erinnerungen an die Konsequenzen des eigenen Handelns und das Aufzeigen von Alternativen können reflektiertes Entscheiden anstoßen.
Menschen wählen gerne den Weg des geringsten Widerstandes und gehen vordefinierten Handlungsmustern nach. Beispiele für solche Nudges sind Standardeinstellungen oder Opt-out-Varianten. Außerdem können Auswahloptionen gezielt angeordnet werden beziehungsweise nicht gewünschte Optionen können im hinteren Bereich versteckt werden.
Nudges in dieser Kategorie nutzen Täuschungsmechanismen, um die Wahrnehmung von Handlungsalternativen zu beeinflussen. Dazu zählen etwa das Hinzufügen minderwertiger Optionen bei Umfragen in den sozialen Medien, um die Wahrscheinlichkeit zur Wahl der gewünschten Alternative zu erhöhen. Auch die Verzerrung der Erinnerung an vergangene Erfahrungen wie das Verändern von Zeitempfinden durch Anpassung eines Fortschrittsbalkens kann hierzu beitragen.
Indem Handlungen sichtbar gemacht werden und ein sozialer Vergleich ermöglicht wird, können Menschen zu bestimmten Entscheidungen bewegt werden. So lassen sich die Menschen in den sozialen Medien gezielt mit Mehrheits- oder Minderheitsmeinungen konfrontieren, etwa durch die optische Aufbereitung von Statistiken. Dabei geht es also um den Einfluss der dadurch geweckten sozialen Erwartungen auf das Verhalten der Menschen.
Solche Nudges wecken Gefühle von Angst, Unsicherheit und Verlust. Sie verringern die psychologische Distanz zu negativen Konsequenzen durch das Aufzeigen von hypothetischen Konsequenzen, etwa durch das Ausmalen von Katastrophenszenarien oder künstliche Verknappung. Die sozialen Medien bieten gerade auf Ebene der visuellen Gestaltung, wie zum Beispiel durch den Einsatz von Warnfarben oder emotionalisierender Bildsprache, zahlreiche Möglichkeiten zur Ausgestaltung solcher Nudges.
Diese Nudges zielen darauf ab, gewünschtes Verhalten zu verstärken, indem sie spezielle Informationen in den Köpfen der Menschen präsenter machen. Dazu gehören Just-in-Time-Aufforderungen wie Countdowns, gezieltes Umgebungsdesign zur unbewussten Lenkung des Verhaltens oder das Hervorrufen von Empathie durch mitfühlende Visualisierungen.
Nudging ermöglicht es, positive und gesellschaftlich erwünschte Verhaltensänderungen zu fördern. Es kann Menschen dabei helfen, informierte Entscheidungen zu treffen und zu ihrem eigenen Wohl sowie zum Wohl der Gesellschaft beizutragen. Jedoch birgt der Einsatz von Nudges auch ethische Bedenken, da sie die Entscheidungsfreiheit der Menschen beeinflussen können. Der Grat zwischen lenkendem Anstoß und Manipulation ist schmal. Es ist daher wichtig sicherzustellen, dass Nudging transparent erfolgt und demokratisch legitimiert ist.
Um Nudging als Strategie der politischen Kommunikation verantwortungsvoll einzusetzen, sollten die Ziele dahinter legitim sein und im Interesse der Zielgruppen liegen. Das Wissen um Nudging und damit geschaffene Transparenz kann zudem ein Schlüssel zur Akzeptanz seitens der Zielgruppen sein. Nudges sollten zudem evidenzbasiert eingesetzt werden und auf verlässlichen wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen. Dabei kann eine kontinuierliche Evaluation und Bewertung helfen, dass die Gestaltung von menschlichen Entscheidungsumgebungen in den sozialen Medien und darüber hinaus effektiv und fair bleibt.
]]>Dr. Michael Johann ist Kommunikationswissenschaftler und forscht insbesondere zu Digitaler, Strategischer und Politischer Kommunikation.
]]>Dr. Michael Johann ist Kommunikationswissenschaftler und forscht insbesondere zu Digitaler, Strategischer und Politischer Kommunikation.
]]>Sogenannte „Nudges“ (engl. für Stupser) sollen die Lösung sein. Verhaltensökonom Richard Thaler und Rechtswissenschaftler Cass Sunstein haben im Jahr 2008 mit dem Nudging zu einer liberal-paternalistischen Bewegung in der Politik aufgerufen. Die Idee ist einfach. Mit kleinen Veränderungen des Entscheidungsumfeldes wird wünschenswertes Verhalten gefördert, anstatt unerwünschtes Verhalten zu verbieten. Dahinter stecken keine großangelegten Reformen, Gesetzestexte oder Investitionsprojekte. Die Politik soll viel eher Mechanismen der menschlichen Entscheidungsfindung verstehen lernen, um daraufhin kleine Kniffe anzuwenden, die wohlfahrtsorientiertes (z.B. gesünderes, sparsameres, sichereres) Verhalten hervorrufen.
BürgerInnen müssen bei Nudges nicht fürchten, bevormundet oder kontrolliert zu werden. Trotzdem verhalten sie sich so, dass alle davon profitieren – so zumindest das Versprechen. Menschen können nur begrenzt Informationen aufnehmen und schon gleich gar nicht alle Informationen verarbeiten. Unser Gehirn nimmt deswegen Abkürzungen mit denen Entscheidungen schnell getroffen werden. Dies führt aber auch zu irrationalem Verhalten.
Menschen neigen beispielsweise zu Optimismus und rechnen sich unrealistische Chancen aus. Sie unterschätzen dadurch gleichzeitig Risiken – insbesondere Risiken, die in ferner Zukunft liegen. So unterschätzen sie beispielsweise ihr Risiko, von Altersarmut betroffen zu sein. Außerdem gewichten Menschen Verluste höher als Gewinne. Sie entscheiden sich folglich zum Beispiel gegen frühzeitige Investitionen in die eigene Altersvorsorge, weil sie der kurzfristige Verlust an verfügbaren Einkommen mehr schmerzt als der Zugewinn an Rente auf lange Sicht. Wenden PolitikerInnen Nudging richtig an, so stellen sie in Kampagnen deswegen nicht die kurzfristigen Kosten in den Vordergrund, sondern betonen kurz- und langfristige Zugewinne durch private Altersvorsorge.
Weiterhin gelten soziale Normen als wichtiger Orientierungspunkt für die Entscheidungsfindung. Menschen zeigen eher Verhalten, das sie als sozial konform erachten. Sie schwimmen also gerne mit dem Strom. Umweltkampagnen zum Beispiel, sollten demnach kurzfristige negative Auswirkungen von umweltfeindlichen Verhalten verdeutlichen und gleichzeitig aufzeigen, wie viele Menschen bereits umweltfreundlich handeln.
Auch die politische Meinung kann „genudgt“ werden. Ein Schweizer Forschungsteam fragte ProbandInnen nach ihren Meinungen zu einer akzeptablen Anzahl an MigrantInnen. Zuvor präsentierten sie den Befragten Statements von PolitikerInnen. Verwenden PolitikerInnen numerische Anker, zum Beispiel die Zahl 100.000, um zu beschreiben, welche Anzahl an MigrantInnen aus ihrer Sicht akzeptabel sei, so näherten sich die Antworten der Befragten dem Ankerwert an. Dies gilt sogar unabhängig von der politischen Positionierung.
Die inhaltliche Botschaft einer Kampagne bleibt, nur die Art und Weise, wie die Kampagne diese Botschaft kommuniziert verändert sich. Und die Liste der bekannten Verzerrungen in der menschlichen Entscheidungsfindung ist ebenso lange wie die Liste der Strategien, um irrationales Verhalten abzuwenden. Nudging bietet damit einen umfassenden Werkzeugkasten für die politische Kommunikation.
Nichtsdestotrotz zeigen gerade die oben aufgeführten Beispiele, dass Nudging mit Verantwortung einher geht. Die meisten Strategien wirken unterbewusst. Der Grat zwischen Persuasion und Manipulation ist damit schmal. Zudem definiert die Instanz, die einen Nudge implementiert, auch gleichzeitig, welches Verhalten als „richtig“ angesehen wird. So können partikulare Parteiinteressen an die Stelle von wohlfahrtsorientierten Bestrebungen treten. Inwiefern Nudging sich für die Durchsetzung von politischen Interessen eignet, bedarf also auch immer einer ethischen Abwägung.
Ähnlich wie Philosoph Paul Watzlawick in seinem berühmten Zitat „Man kann nicht nicht kommunizieren“ postulierte, wäre es im Sinne von Thaler und Sunstein zu sagen, „Man kann nicht nicht nudgen“. Denn Menschen unterliegen immer den Einflüssen von Entscheidungsumgebungen. Viel eher muss darauf geachtet werden, dass Nudges richtig gewählt, gestaltet und eingesetzt werden.
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Sogenannte „Nudges“ (engl. für Stupser) sollen die Lösung sein. Verhaltensökonom Richard Thaler und Rechtswissenschaftler Cass Sunstein haben im Jahr 2008 mit dem Nudging zu einer liberal-paternalistischen Bewegung in der Politik aufgerufen. Die Idee ist einfach. Mit kleinen Veränderungen des Entscheidungsumfeldes wird wünschenswertes Verhalten gefördert, anstatt unerwünschtes Verhalten zu verbieten. Dahinter stecken keine großangelegten Reformen, Gesetzestexte oder Investitionsprojekte. Die Politik soll viel eher Mechanismen der menschlichen Entscheidungsfindung verstehen lernen, um daraufhin kleine Kniffe anzuwenden, die wohlfahrtsorientiertes (z.B. gesünderes, sparsameres, sichereres) Verhalten hervorrufen.
BürgerInnen müssen bei Nudges nicht fürchten, bevormundet oder kontrolliert zu werden. Trotzdem verhalten sie sich so, dass alle davon profitieren – so zumindest das Versprechen. Menschen können nur begrenzt Informationen aufnehmen und schon gleich gar nicht alle Informationen verarbeiten. Unser Gehirn nimmt deswegen Abkürzungen mit denen Entscheidungen schnell getroffen werden. Dies führt aber auch zu irrationalem Verhalten.
Menschen neigen beispielsweise zu Optimismus und rechnen sich unrealistische Chancen aus. Sie unterschätzen dadurch gleichzeitig Risiken – insbesondere Risiken, die in ferner Zukunft liegen. So unterschätzen sie beispielsweise ihr Risiko, von Altersarmut betroffen zu sein. Außerdem gewichten Menschen Verluste höher als Gewinne. Sie entscheiden sich folglich zum Beispiel gegen frühzeitige Investitionen in die eigene Altersvorsorge, weil sie der kurzfristige Verlust an verfügbaren Einkommen mehr schmerzt als der Zugewinn an Rente auf lange Sicht. Wenden PolitikerInnen Nudging richtig an, so stellen sie in Kampagnen deswegen nicht die kurzfristigen Kosten in den Vordergrund, sondern betonen kurz- und langfristige Zugewinne durch private Altersvorsorge.
Weiterhin gelten soziale Normen als wichtiger Orientierungspunkt für die Entscheidungsfindung. Menschen zeigen eher Verhalten, das sie als sozial konform erachten. Sie schwimmen also gerne mit dem Strom. Umweltkampagnen zum Beispiel, sollten demnach kurzfristige negative Auswirkungen von umweltfeindlichen Verhalten verdeutlichen und gleichzeitig aufzeigen, wie viele Menschen bereits umweltfreundlich handeln.
Auch die politische Meinung kann „genudgt“ werden. Ein Schweizer Forschungsteam fragte ProbandInnen nach ihren Meinungen zu einer akzeptablen Anzahl an MigrantInnen. Zuvor präsentierten sie den Befragten Statements von PolitikerInnen. Verwenden PolitikerInnen numerische Anker, zum Beispiel die Zahl 100.000, um zu beschreiben, welche Anzahl an MigrantInnen aus ihrer Sicht akzeptabel sei, so näherten sich die Antworten der Befragten dem Ankerwert an. Dies gilt sogar unabhängig von der politischen Positionierung.
Die inhaltliche Botschaft einer Kampagne bleibt, nur die Art und Weise, wie die Kampagne diese Botschaft kommuniziert verändert sich. Und die Liste der bekannten Verzerrungen in der menschlichen Entscheidungsfindung ist ebenso lange wie die Liste der Strategien, um irrationales Verhalten abzuwenden. Nudging bietet damit einen umfassenden Werkzeugkasten für die politische Kommunikation.
Nichtsdestotrotz zeigen gerade die oben aufgeführten Beispiele, dass Nudging mit Verantwortung einher geht. Die meisten Strategien wirken unterbewusst. Der Grat zwischen Persuasion und Manipulation ist damit schmal. Zudem definiert die Instanz, die einen Nudge implementiert, auch gleichzeitig, welches Verhalten als „richtig“ angesehen wird. So können partikulare Parteiinteressen an die Stelle von wohlfahrtsorientierten Bestrebungen treten. Inwiefern Nudging sich für die Durchsetzung von politischen Interessen eignet, bedarf also auch immer einer ethischen Abwägung.
Ähnlich wie Philosoph Paul Watzlawick in seinem berühmten Zitat „Man kann nicht nicht kommunizieren“ postulierte, wäre es im Sinne von Thaler und Sunstein zu sagen, „Man kann nicht nicht nudgen“. Denn Menschen unterliegen immer den Einflüssen von Entscheidungsumgebungen. Viel eher muss darauf geachtet werden, dass Nudges richtig gewählt, gestaltet und eingesetzt werden.
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In einer datenorientierten politischen Kommunikation spielt bereits heute die Sentiment-Analyse eine wichtige Rolle. Durch Sentiment-Analysen kann die Stimmung zu einem bestimmten Thema beispielsweise innerhalb einer Community einer Social-Media-Plattform ermittelt werden und diese Erkenntnisse für eine gezielte Ansprache und Ausspielung von Inhalten nutzbar gemacht werden. Politische Kommunikation wird dadurch zielgerichteter.
In der Analyse von Stimmung zu Beiträgen in sozialen Medien, Nachrichtenartikeln und anderen Quellen können Algorithmen dabei helfen, herauszufinden, welche Themen bei der Öffentlichkeit auf Resonanz stoßen und welche nicht. Die dafür eingesetzten Algorithmen fokussieren auf „Natural Language Processing“ (im Folgenden: NLP) – es geht dabei um die Analyse, das Verstehen und die Generierung von menschlicher Sprache durch Computer. Bei der Anwendung werden Wissen und Methoden aus Linguistik, Informatik, künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen kombiniert, um menschliche Sprache maschinell zu verstehen und zu produzieren.
Diese Technologie kann für politische Kampagnen besonders wertvoll sein, die diese Informationen nutzen können, um ihre Botschaften und Strategien in Echtzeit anzupassen. So wird in Sekunden die öffentliche Meinung zu verschiedenen Themen ermittelt, sodass politische Akteurinnen und Akteure einen raschen Zugang zu öffentlicher Meinung erhalten. Die Stimmungsanalyse kann auch dazu beitragen, potenzielle Krisen in der Öffentlichkeitsarbeit zu erkennen, indem sie negative Stimmungen gegenüber einem bestimmten Thema oder einer Person aufzeigt. Dies birgt insbesondere für eine politische Krisenkommunikation große Chancen, um potentielle „Shit-Storms“ abzuwenden und frühzeitig agieren zu können.
NLP ist zu einem wichtigen Instrument geworden, um Datenerkenntnisse aus Social-Media-Kanälen nutzbar zu machen. Die Stimmungsanalyse hilft die Sprache zu analysieren, die in Social-Media-Posts, Antworten, Bewertungen usw. verwendet wird, um so Einstellungen und Emotionen als Reaktion auf politische Prozesse zu extrahieren.
Durch das Trainieren von Algorithmen auf großen Datensätzen menschlicher Sprache kann NLP Antworten auf Fragen oder Kommentare generieren, die praktisch nicht von denen zu unterscheiden sind, die von Menschen geschrieben wurden. Diese Technologie birgt ein enormes Potenzial für die politische Kommunikation, wo sie zur Generierung automatischer Antworten genutzt werden kann. Ein Anwendungsfall ist das Community Management auf Social-Media. Antworten können automatisch generiert werden und so für politische Akteurinnen und Akteure in der Betreuung ihrer Social-Media-Auftritte eine enorme Zeitersparnis einbringen.
NLP kann auch dazu verwendet werden, die Zusammenfassung und Synthese großer Textmengen zu automatisieren. Dies kann besonders im Bereich der politischen Kommunikation nützlich sein, um beispielsweise Kernthesen herauszufiltern. Mit NLP-Systemen können Maschinen schnell und präzise etwa die wichtigsten Punkte einer politischen Rede identifizieren und zusammenfassen. An diesem Beispiel zeigt sich besonders wie, in einem klassischen Kommunikationsmodell, sowohl Sender- als auch Empfänger-Seite von NLP profitieren können. Anwendungen für die Zusammenfassung von Texten verwenden semantisches Denken und die Erzeugung natürlicher Sprache (Natural Language Generation), um den Zusammenfassungen nützliche Kontexte und Schlussfolgerungen hinzuzufügen. NLP hat das Potenzial, politische Kommunikation effektiver zu gestalten, da es politischen Akteuren ermöglicht, große Mengen von Daten schnell und effizient zu analysieren.
Diese Erkenntnisse können dazu beitragen, politische Kampagnen und Einzelmaßnahmen in der politischen Kommunikation besser auf die Bedürfnisse von Bürgerinnen und Bürgern anzupassen. Ein Beispiel dafür ist nicht nur die inhaltliche Ausrichtung, sondern insbesondere auch Sprache. Noch immer ist politische Kommunikation häufig entfernt von Alltagssprache – durch die Messung und Analyse werden Sprachmuster in Diskursen festgestellt – eine Möglichkeit für politische Akteurinnen und Akteure sich auf diesem Weg die Sprache wieder mehr anzueignen.
NLP umfasst darüber hinaus eine Vielzahl von Anwendungen, wie zum Beispiel automatische Übersetzung, Textanalyse und -generierung sowie Spracherkennung. NLP-Systeme verwenden komplexe Algorithmen und Modelle, um Sprache zu verstehen und zu generieren, indem sie Sprachstrukturen wie Syntax, Semantik und Pragmatik analysieren und interpretieren. Insgesamt ist NLP ein sich schnell entwickelndes Feld mit breiten Anwendungsbereichen und großen Potenzialen für die Verbesserung von menschlicher Kommunikation und Interaktion mit Maschinen.
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In einer datenorientierten politischen Kommunikation spielt bereits heute die Sentiment-Analyse eine wichtige Rolle. Durch Sentiment-Analysen kann die Stimmung zu einem bestimmten Thema beispielsweise innerhalb einer Community einer Social-Media-Plattform ermittelt werden und diese Erkenntnisse für eine gezielte Ansprache und Ausspielung von Inhalten nutzbar gemacht werden. Politische Kommunikation wird dadurch zielgerichteter.
In der Analyse von Stimmung zu Beiträgen in sozialen Medien, Nachrichtenartikeln und anderen Quellen können Algorithmen dabei helfen, herauszufinden, welche Themen bei der Öffentlichkeit auf Resonanz stoßen und welche nicht. Die dafür eingesetzten Algorithmen fokussieren auf „Natural Language Processing“ (im Folgenden: NLP) – es geht dabei um die Analyse, das Verstehen und die Generierung von menschlicher Sprache durch Computer. Bei der Anwendung werden Wissen und Methoden aus Linguistik, Informatik, künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen kombiniert, um menschliche Sprache maschinell zu verstehen und zu produzieren.
Diese Technologie kann für politische Kampagnen besonders wertvoll sein, die diese Informationen nutzen können, um ihre Botschaften und Strategien in Echtzeit anzupassen. So wird in Sekunden die öffentliche Meinung zu verschiedenen Themen ermittelt, sodass politische Akteurinnen und Akteure einen raschen Zugang zu öffentlicher Meinung erhalten. Die Stimmungsanalyse kann auch dazu beitragen, potenzielle Krisen in der Öffentlichkeitsarbeit zu erkennen, indem sie negative Stimmungen gegenüber einem bestimmten Thema oder einer Person aufzeigt. Dies birgt insbesondere für eine politische Krisenkommunikation große Chancen, um potentielle „Shit-Storms“ abzuwenden und frühzeitig agieren zu können.
NLP ist zu einem wichtigen Instrument geworden, um Datenerkenntnisse aus Social-Media-Kanälen nutzbar zu machen. Die Stimmungsanalyse hilft die Sprache zu analysieren, die in Social-Media-Posts, Antworten, Bewertungen usw. verwendet wird, um so Einstellungen und Emotionen als Reaktion auf politische Prozesse zu extrahieren.
Durch das Trainieren von Algorithmen auf großen Datensätzen menschlicher Sprache kann NLP Antworten auf Fragen oder Kommentare generieren, die praktisch nicht von denen zu unterscheiden sind, die von Menschen geschrieben wurden. Diese Technologie birgt ein enormes Potenzial für die politische Kommunikation, wo sie zur Generierung automatischer Antworten genutzt werden kann. Ein Anwendungsfall ist das Community Management auf Social-Media. Antworten können automatisch generiert werden und so für politische Akteurinnen und Akteure in der Betreuung ihrer Social-Media-Auftritte eine enorme Zeitersparnis einbringen.
NLP kann auch dazu verwendet werden, die Zusammenfassung und Synthese großer Textmengen zu automatisieren. Dies kann besonders im Bereich der politischen Kommunikation nützlich sein, um beispielsweise Kernthesen herauszufiltern. Mit NLP-Systemen können Maschinen schnell und präzise etwa die wichtigsten Punkte einer politischen Rede identifizieren und zusammenfassen. An diesem Beispiel zeigt sich besonders wie, in einem klassischen Kommunikationsmodell, sowohl Sender- als auch Empfänger-Seite von NLP profitieren können. Anwendungen für die Zusammenfassung von Texten verwenden semantisches Denken und die Erzeugung natürlicher Sprache (Natural Language Generation), um den Zusammenfassungen nützliche Kontexte und Schlussfolgerungen hinzuzufügen. NLP hat das Potenzial, politische Kommunikation effektiver zu gestalten, da es politischen Akteuren ermöglicht, große Mengen von Daten schnell und effizient zu analysieren.
Diese Erkenntnisse können dazu beitragen, politische Kampagnen und Einzelmaßnahmen in der politischen Kommunikation besser auf die Bedürfnisse von Bürgerinnen und Bürgern anzupassen. Ein Beispiel dafür ist nicht nur die inhaltliche Ausrichtung, sondern insbesondere auch Sprache. Noch immer ist politische Kommunikation häufig entfernt von Alltagssprache – durch die Messung und Analyse werden Sprachmuster in Diskursen festgestellt – eine Möglichkeit für politische Akteurinnen und Akteure sich auf diesem Weg die Sprache wieder mehr anzueignen.
NLP umfasst darüber hinaus eine Vielzahl von Anwendungen, wie zum Beispiel automatische Übersetzung, Textanalyse und -generierung sowie Spracherkennung. NLP-Systeme verwenden komplexe Algorithmen und Modelle, um Sprache zu verstehen und zu generieren, indem sie Sprachstrukturen wie Syntax, Semantik und Pragmatik analysieren und interpretieren. Insgesamt ist NLP ein sich schnell entwickelndes Feld mit breiten Anwendungsbereichen und großen Potenzialen für die Verbesserung von menschlicher Kommunikation und Interaktion mit Maschinen.
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Wie können junge Menschen gezielt angesprochen und mobilisiert werden? Mit dieser Frage sehen sich derzeit viele politische Kommunikatorinnen und Kommunikatoren konfrontiert. Die Erfahrungen aus den US-amerikanischen Midterms zeigen, dass die Zusammenarbeit mit Influencerinnen und Influencern eine erfolgsversprechende Möglichkeit sein kann.
Warum ist das so? Influencerinnen und Influencer bauen eine Art soziale Beziehung zu ihrer Community auf und werden von dieser deshalb häufig als besonders authentisch und vertrauenswürdig wahrgenommen. Politische Themen und Botschaften erhalten durch Influencerinnen und Influencer somit nicht nur eine größere Reichweite, sondern können innerhalb bestimmter Personengruppen glaubwürdiger vermittelt werden.
Insbesondere die bei der Generation Z sehr beliebten Plattformen TikTok und Instagram haben sich im Midterms-Wahlkampf wiederholt als geeignete Kanäle für Influencer-Kampagnen erwiesen. Das wird den Einschätzungen von Expertinnen und Experten zufolge auch langfristig so bleiben. Denn: Soziale Netzwerke wie Instragam, TikTok aber auch Youtube sind für junge Zielgruppen wichtige Plattformen, um sich über politische Inhalte zu informieren und werden auch gegenüber klassischen Suchmaschinen wie Google bevorzugt. Für Wahlkampagnen ist die Mobilisierung junger Menschen über Influencer-Marketing also ein Modell mit Zukunft.
Um junge Menschen zu erreichen, müssen politische Parteien und Politikerinnen bzw. Politiker auch darauf achten, dort präsent zu sein, wo junge Menschen aktiv sind. Das gilt beispielsweise für Instagram und Youtube, doch auch immer mehr für die beliebte Kurzvideo-Plattform TikTok und die noch relativ junge Plattform BeReal.
Während sich TikTok bereits etabliert hat und auch die Einschätzung, dass es sich hier um eine Plattform handelt, die insbesondere für die Kommunikation mit jungen Zielgruppen zentral ist, durchgesetzt hat, bewegt sich BeReal noch weitegehend unterhalb der Wahrnehmungsschwelle. Die 2020 gegründete App BeReal, die sich als Gegenentwurf zu Instagram versteht, erfreut sich derzeit wachsender Beliebtheit. So verzeichnete die Plattform im vergangenen Jahr allein in den USA ca. 53 Millionen Downloads. Eine aktuelle Befragung der Mediaagentur OMD zeigt, dass 15 Prozent der Befragten zwischen 18 und 39 Jahren BeReal bereits nutzen und das auch aktiv: Mehr als die Hälfte der befragten Personen gab an, mindestens fünfmal pro Woche etwas zu teilen.
Ob sich die App langfristig etablieren wird, werden wohl die kommenden Monate zeigen. Sollte BeReal mehr als ein vorrübergehender Hype sein, könnte die App auch für die politische Kommunikation spannend sein. Welche Möglichkeiten die Plattform bietet und wie sie funktioniert, haben wir hier zusammengefasst.
Auch wenn Facebooks Nutzerzahlen in den vergangenen Jahren stagnierten und die Bewerbungsmöglichkeiten eingeschränkt wurden, bleibt die Plattform für Werbeanzeigen essentiell. Das liegt einerseits daran, dass die zum Meta-Konzern gehörende Plattform gemeinsam mit Instagram zahlreiche Möglichkeiten zur zielgruppenspezifischen Ausspielung von Werbeanzeigen sowie unterschiedliche Werbeformate bietet. Andererseits kann Facebook trotz stagnierende Nutzerzahlen theoretisch noch immer eine der größten Communitys erreichen.
Das zeigt sich nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland: Seit 2019 hat Facebook laut seiner Werbebibliothek demnach allein in Deutschland etwa 926.000 Posts als Wahlwerbung oder Werbung „zu politisch oder gesellschaftlich relevanten Themen“ eingestuft, die sich auf einen Gesamtbetrag von ca. 96,7 Millionen Euro belaufen.
Ob politische Werbung auf Facebook auch zukünftig möglich sein wird, scheint jedoch fraglich. Laut aktuellen Berichten erwägt Meta ein unternehmensweites Verbot von politischer Werbung aufgrund der bevorstehenden EU-Verordnung, die mehr Transparenz und einen besseren Schutz der Userinnen und User in diesem Bereich gewährleisten soll. Aus Sicht von Meta sei allerdings unklar, ob die sozialen Netzwerke Facebook und Instagram die geforderten Bedingungen umsetzen können.
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Wie können junge Menschen gezielt angesprochen und mobilisiert werden? Mit dieser Frage sehen sich derzeit viele politische Kommunikatorinnen und Kommunikatoren konfrontiert. Die Erfahrungen aus den US-amerikanischen Midterms zeigen, dass die Zusammenarbeit mit Influencerinnen und Influencern eine erfolgsversprechende Möglichkeit sein kann.
Warum ist das so? Influencerinnen und Influencer bauen eine Art soziale Beziehung zu ihrer Community auf und werden von dieser deshalb häufig als besonders authentisch und vertrauenswürdig wahrgenommen. Politische Themen und Botschaften erhalten durch Influencerinnen und Influencer somit nicht nur eine größere Reichweite, sondern können innerhalb bestimmter Personengruppen glaubwürdiger vermittelt werden.
Insbesondere die bei der Generation Z sehr beliebten Plattformen TikTok und Instagram haben sich im Midterms-Wahlkampf wiederholt als geeignete Kanäle für Influencer-Kampagnen erwiesen. Das wird den Einschätzungen von Expertinnen und Experten zufolge auch langfristig so bleiben. Denn: Soziale Netzwerke wie Instragam, TikTok aber auch Youtube sind für junge Zielgruppen wichtige Plattformen, um sich über politische Inhalte zu informieren und werden auch gegenüber klassischen Suchmaschinen wie Google bevorzugt. Für Wahlkampagnen ist die Mobilisierung junger Menschen über Influencer-Marketing also ein Modell mit Zukunft.
Um junge Menschen zu erreichen, müssen politische Parteien und Politikerinnen bzw. Politiker auch darauf achten, dort präsent zu sein, wo junge Menschen aktiv sind. Das gilt beispielsweise für Instagram und Youtube, doch auch immer mehr für die beliebte Kurzvideo-Plattform TikTok und die noch relativ junge Plattform BeReal.
Während sich TikTok bereits etabliert hat und auch die Einschätzung, dass es sich hier um eine Plattform handelt, die insbesondere für die Kommunikation mit jungen Zielgruppen zentral ist, durchgesetzt hat, bewegt sich BeReal noch weitegehend unterhalb der Wahrnehmungsschwelle. Die 2020 gegründete App BeReal, die sich als Gegenentwurf zu Instagram versteht, erfreut sich derzeit wachsender Beliebtheit. So verzeichnete die Plattform im vergangenen Jahr allein in den USA ca. 53 Millionen Downloads. Eine aktuelle Befragung der Mediaagentur OMD zeigt, dass 15 Prozent der Befragten zwischen 18 und 39 Jahren BeReal bereits nutzen und das auch aktiv: Mehr als die Hälfte der befragten Personen gab an, mindestens fünfmal pro Woche etwas zu teilen.
Ob sich die App langfristig etablieren wird, werden wohl die kommenden Monate zeigen. Sollte BeReal mehr als ein vorrübergehender Hype sein, könnte die App auch für die politische Kommunikation spannend sein. Welche Möglichkeiten die Plattform bietet und wie sie funktioniert, haben wir hier zusammengefasst.
Auch wenn Facebooks Nutzerzahlen in den vergangenen Jahren stagnierten und die Bewerbungsmöglichkeiten eingeschränkt wurden, bleibt die Plattform für Werbeanzeigen essentiell. Das liegt einerseits daran, dass die zum Meta-Konzern gehörende Plattform gemeinsam mit Instagram zahlreiche Möglichkeiten zur zielgruppenspezifischen Ausspielung von Werbeanzeigen sowie unterschiedliche Werbeformate bietet. Andererseits kann Facebook trotz stagnierende Nutzerzahlen theoretisch noch immer eine der größten Communitys erreichen.
Das zeigt sich nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland: Seit 2019 hat Facebook laut seiner Werbebibliothek demnach allein in Deutschland etwa 926.000 Posts als Wahlwerbung oder Werbung „zu politisch oder gesellschaftlich relevanten Themen“ eingestuft, die sich auf einen Gesamtbetrag von ca. 96,7 Millionen Euro belaufen.
Ob politische Werbung auf Facebook auch zukünftig möglich sein wird, scheint jedoch fraglich. Laut aktuellen Berichten erwägt Meta ein unternehmensweites Verbot von politischer Werbung aufgrund der bevorstehenden EU-Verordnung, die mehr Transparenz und einen besseren Schutz der Userinnen und User in diesem Bereich gewährleisten soll. Aus Sicht von Meta sei allerdings unklar, ob die sozialen Netzwerke Facebook und Instagram die geforderten Bedingungen umsetzen können.
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Häufig hört man, es handle sich beim Storytelling lediglich um einen Marketing-Hype, ein Buzzword oder einen Trend. Ja und nein: Natürlich ist Geschichten erzählen, kein neues Phänomen. Grimms Märchen sind immer noch spannend. Doch Storytelling kann mehr als offensichtlich ist. Gute Geschichten helfen, Geschehnisse einzuordnen, Fakten miteinander ins Verhältnis zu setzen, können inspirieren, Verhalten beeinflussen oder zu bestimmten Handlungen motivieren. Wenn man nüchterne Informationen und komplexe Sachverhalte durch Storytelling vermittelt, erreicht man das Gegenüber auf emotionaler Ebene. Das Publikum kann dadurch die transportierten Inhalte leichter aufnehmen, verarbeiten und erinnern.
Warum ist das so? Wie Erkenntnisse der Hirnforschung zeigen, wird jeder Denkprozess von Bildern vor dem inneren Auge begleitet. Bildhafte Sprache, gut gewählte Beispiele und passende Anekdoten können ein Kopfkino erzeugen, dadurch Neugier wecken und komplizierte Sachverhalte verständlicher machen.
Auch in der Welt der Online-Kommunikation ändert sich daran nichts. Ganz im Gegenteil: Die Fülle an Informationen und die Schnelllebigkeit von – gerade auch politischen – Themen machen Storytelling heute mehr und mehr zu einer Notwendigkeit, um die eigenen Zielgruppen zu erreichen.
Emotionalisierende Sprache allein schafft keine Erzählung, Metaphern allein keine Geschichte. Was zählt, ist die Struktur. Gute Storys bestehen aus Beginn, einem Hauptteil, in dem sich ein Wandel vollzieht und dem Ende.
Zahlreiche alltägliche Erzählungen folgen diesem Grundmuster: Die Heldin oder der Held erfüllt als Identifikationsfigur oft gegen Widerstände eine Aufgabe und wächst dabei im Idealfall an sich selbst. Diese sogenannte Heldenreise beginnt mit einer Einführung, der Vorstellung der Protagonistin bzw. des Protagonisten und des Vorhabens, kommt dann zur Herausforderung und letztlich zu einem Höhepunkt und der Lösung des Problems.
Seien Sie sich daher bewusst, dass Ihr Publikum versucht, dem Handlungsablauf der Geschichte zu folgen und die Botschaft der Erzählung, ihren Sinn, zu verstehen. Damit diese zugrundeliegende Botschaft durchdringt und erinnert wird, sollten Geschichten kontinuierlich aufgebaut und erzählt werden, dabei zudem auf unterschiedliche Perspektiven zurückgreifen.
Das führt zu einem weiteren wichtigen Punkt: Storytelling gelingt nur, wenn das Publikum direkt betroffen ist. Im Voraus muss daher klar sein: Wer ist die Zielgruppe? Welche Interessen, Bedürfnisse und Sorgen hat sie? Wie sollte die Geschichte aufbereitet werden, damit sie für Ihre Zielgruppe relevant und glaubwürdig ist? Welche Botschaften sollen langfristig im Kopf der Zielgruppe verankert werden? Bei Wahlkampfauftritten vor Unternehmerinnen und Unternehmern kommt es also auf andere Aspekte an als bei Terminen im lokalen Sportverein.
Werden diese Punkte berücksichtigt, kann Storytelling dazu beitragen, das eigene Image zu verbessern. Gute Geschichten können helfen, Sie als erzählende Person mit bestimmten Werten zu verknüpfen. Im Idealfall entsteht eine übergeordnete Verbindung zwischen Ihnen und dem Publikum. Überlegen Sie sich, welche persönlichen Erlebnisse oder Erfahrungen sich eignen, um die jeweilige Botschaft zu vermitteln. Wichtig ist es in jedem Fall, keine Märchenstunde aus einer Rede oder einer Kampagne zu machen. Ohne Glaubwürdigkeit geht es auch im Storytelling nicht.
Insbesondere in den sozialen Medien ist gelungenes Storytelling effektiv und kann Aufmerksamkeit erzeugen. Auch hier gilt: Geschichten sind vor allem dann erfolgreich, wenn sie strategisch zur Erreichung vorher definierter Ziele bzw. Zielgruppen genutzt werden.
Im Gegensatz zu Storytelling, das beispielsweise in Reden eingebaut wird, bieten soziale Medien zusätzlich die Möglichkeit, Informationen in Form von Bildern oder Videos aufzubereiten. Sie regen die Vorstellungskraft stärker an und berühren schneller emotional als Audioformate und Texte. Gerade die visuelle Plattform Instagram eignet sich hervorragend für Storytelling. Mit Reels, Feed-Posts, Live-Formaten und Stories stehen zahlreiche Wege zur Verfügung, die genutzt werden können, um die Botschaft Ihrer Geschichte zu visualisieren und über einen längeren Zeitraum aufzubauen. Dabei gilt: Alle Formate müssen für die Zielgruppe relevant sein und Emotionen ansprechen – der verwendete Content muss aber auch hier zur eigenen Identität passen.
Soziale Netzwerke eröffnen zudem die Möglichkeit, auf Fragen und Kommentare aus der Community einzugehen. Das hilft Ihnen, besser zu verstehen, ob und wie die Erzählung bei Ihrer Zielgruppe ankommt. Wird die Idee einer Story und die dahinterliegende Botschaft verstanden? Bei Diskrepanzen gilt es, schnell zu handeln und die Geschichte entsprechend anzupassen.
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Häufig hört man, es handle sich beim Storytelling lediglich um einen Marketing-Hype, ein Buzzword oder einen Trend. Ja und nein: Natürlich ist Geschichten erzählen, kein neues Phänomen. Grimms Märchen sind immer noch spannend. Doch Storytelling kann mehr als offensichtlich ist. Gute Geschichten helfen, Geschehnisse einzuordnen, Fakten miteinander ins Verhältnis zu setzen, können inspirieren, Verhalten beeinflussen oder zu bestimmten Handlungen motivieren. Wenn man nüchterne Informationen und komplexe Sachverhalte durch Storytelling vermittelt, erreicht man das Gegenüber auf emotionaler Ebene. Das Publikum kann dadurch die transportierten Inhalte leichter aufnehmen, verarbeiten und erinnern.
Warum ist das so? Wie Erkenntnisse der Hirnforschung zeigen, wird jeder Denkprozess von Bildern vor dem inneren Auge begleitet. Bildhafte Sprache, gut gewählte Beispiele und passende Anekdoten können ein Kopfkino erzeugen, dadurch Neugier wecken und komplizierte Sachverhalte verständlicher machen.
Auch in der Welt der Online-Kommunikation ändert sich daran nichts. Ganz im Gegenteil: Die Fülle an Informationen und die Schnelllebigkeit von – gerade auch politischen – Themen machen Storytelling heute mehr und mehr zu einer Notwendigkeit, um die eigenen Zielgruppen zu erreichen.
Emotionalisierende Sprache allein schafft keine Erzählung, Metaphern allein keine Geschichte. Was zählt, ist die Struktur. Gute Storys bestehen aus Beginn, einem Hauptteil, in dem sich ein Wandel vollzieht und dem Ende.
Zahlreiche alltägliche Erzählungen folgen diesem Grundmuster: Die Heldin oder der Held erfüllt als Identifikationsfigur oft gegen Widerstände eine Aufgabe und wächst dabei im Idealfall an sich selbst. Diese sogenannte Heldenreise beginnt mit einer Einführung, der Vorstellung der Protagonistin bzw. des Protagonisten und des Vorhabens, kommt dann zur Herausforderung und letztlich zu einem Höhepunkt und der Lösung des Problems.
Seien Sie sich daher bewusst, dass Ihr Publikum versucht, dem Handlungsablauf der Geschichte zu folgen und die Botschaft der Erzählung, ihren Sinn, zu verstehen. Damit diese zugrundeliegende Botschaft durchdringt und erinnert wird, sollten Geschichten kontinuierlich aufgebaut und erzählt werden, dabei zudem auf unterschiedliche Perspektiven zurückgreifen.
Das führt zu einem weiteren wichtigen Punkt: Storytelling gelingt nur, wenn das Publikum direkt betroffen ist. Im Voraus muss daher klar sein: Wer ist die Zielgruppe? Welche Interessen, Bedürfnisse und Sorgen hat sie? Wie sollte die Geschichte aufbereitet werden, damit sie für Ihre Zielgruppe relevant und glaubwürdig ist? Welche Botschaften sollen langfristig im Kopf der Zielgruppe verankert werden? Bei Wahlkampfauftritten vor Unternehmerinnen und Unternehmern kommt es also auf andere Aspekte an als bei Terminen im lokalen Sportverein.
Werden diese Punkte berücksichtigt, kann Storytelling dazu beitragen, das eigene Image zu verbessern. Gute Geschichten können helfen, Sie als erzählende Person mit bestimmten Werten zu verknüpfen. Im Idealfall entsteht eine übergeordnete Verbindung zwischen Ihnen und dem Publikum. Überlegen Sie sich, welche persönlichen Erlebnisse oder Erfahrungen sich eignen, um die jeweilige Botschaft zu vermitteln. Wichtig ist es in jedem Fall, keine Märchenstunde aus einer Rede oder einer Kampagne zu machen. Ohne Glaubwürdigkeit geht es auch im Storytelling nicht.
Insbesondere in den sozialen Medien ist gelungenes Storytelling effektiv und kann Aufmerksamkeit erzeugen. Auch hier gilt: Geschichten sind vor allem dann erfolgreich, wenn sie strategisch zur Erreichung vorher definierter Ziele bzw. Zielgruppen genutzt werden.
Im Gegensatz zu Storytelling, das beispielsweise in Reden eingebaut wird, bieten soziale Medien zusätzlich die Möglichkeit, Informationen in Form von Bildern oder Videos aufzubereiten. Sie regen die Vorstellungskraft stärker an und berühren schneller emotional als Audioformate und Texte. Gerade die visuelle Plattform Instagram eignet sich hervorragend für Storytelling. Mit Reels, Feed-Posts, Live-Formaten und Stories stehen zahlreiche Wege zur Verfügung, die genutzt werden können, um die Botschaft Ihrer Geschichte zu visualisieren und über einen längeren Zeitraum aufzubauen. Dabei gilt: Alle Formate müssen für die Zielgruppe relevant sein und Emotionen ansprechen – der verwendete Content muss aber auch hier zur eigenen Identität passen.
Soziale Netzwerke eröffnen zudem die Möglichkeit, auf Fragen und Kommentare aus der Community einzugehen. Das hilft Ihnen, besser zu verstehen, ob und wie die Erzählung bei Ihrer Zielgruppe ankommt. Wird die Idee einer Story und die dahinterliegende Botschaft verstanden? Bei Diskrepanzen gilt es, schnell zu handeln und die Geschichte entsprechend anzupassen.
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Egal welches Thema, überlegen Sie sich: Was können Menschen bei Ihnen lernen und sofort umsetzen? Falls Sie Essay-Elemente haben wollen oder müssen, überlegen Sie sich wenigstens 1 Element, das konstruktiv/nah am Leben ist.
Strukturieren Sie diese Elemente als Snackable Content. Kreieren Sie Listen, texten Sie Zwischenüberschriften und etablieren Sie feste Kategorien. So macht der Newsletter mehr Spaß. Mini-Regel: pro Handyscreen darf nie nur Bleiwüste Text sein.
Damit der Newsletter auch gelesen wird: Nutzen Sie Betreffzeile UND den Pre-Header. Die meisten Corporate Newsletter haben jede Woche den gleichen Pre-Header, sowas wie: „die wichtigsten News des Tages”. Oder wiederholen die Betreffzeile. Das schafft Null Klickanreiz. Testen Sie aus, welche Art von Betreffzeile und Pre-Header die höchste Klickrate hat. Sobald die Leute geklickt haben, gilt: Kurz halten. Überlegen Sie bei jedem Satz/Absatz: wirklich wichtig? Falls Sie kurz darüber nachdenken müssen: sofort streichen. Dann kann es so wichtig nicht sein.
Für Ihre Landingpage gilt: Erklären Sie dort, mit welcher Motivation Ihre Leser*innen sich anmelden sollen. Definieren Sie die Zielgruppe. Und präsentieren Sie den Social Proof: Nutzerzahlen oder Meinungen von Expert*innen.
Abschließend: Überlegen Sie sich, wie Ihre Zielgruppe den Newsletter überhaupt findet. Wo ist er auf Ihrer Homepage eingebunden? Wo in Ihren Artikeln? Weisen Sie auf Social Media darauf hin? Kann ich alte Folgen nachlesen?
Wachstum kann auch über andere Newsletter gelingen, egal wie groß oder klein. Überlegen Sie sich, wie Sie dort auftauchen/kooperieren können.
Zum Schluss ein Bonushack: Verwerten Sie den Content auch auf anderen Plattformen. Posten Sie dort nicht einfach einen Link, das bringt kaum Reichweite. Erstellen Sie Threads und Bildpostings mit Inhalten, die die Leute schon auf Twitter/LinkedIn konsumieren und teilen können. Die Abos kommen dann von alleine.
Egal welches Thema, überlegen Sie sich: Was können Menschen bei Ihnen lernen und sofort umsetzen? Falls Sie Essay-Elemente haben wollen oder müssen, überlegen Sie sich wenigstens 1 Element, das konstruktiv/nah am Leben ist.
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Abschließend: Überlegen Sie sich, wie Ihre Zielgruppe den Newsletter überhaupt findet. Wo ist er auf Ihrer Homepage eingebunden? Wo in Ihren Artikeln? Weisen Sie auf Social Media darauf hin? Kann ich alte Folgen nachlesen?
Wachstum kann auch über andere Newsletter gelingen, egal wie groß oder klein. Überlegen Sie sich, wie Sie dort auftauchen/kooperieren können.
Zum Schluss ein Bonushack: Verwerten Sie den Content auch auf anderen Plattformen. Posten Sie dort nicht einfach einen Link, das bringt kaum Reichweite. Erstellen Sie Threads und Bildpostings mit Inhalten, die die Leute schon auf Twitter/LinkedIn konsumieren und teilen können. Die Abos kommen dann von alleine.
Dominik Hirndorf ist seit Juni 2020 Referent für Wahl- und Sozialforschung in der Hauptabteilung Analyse und Beratung der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., Berlin. Sein persönlicher Themenschwerpunkt liegt in der international vergleichenden Demokratieforschung sowie in den Bereichen Partizipation und politische Bildung.
]]>Dominik Hirndorf ist seit Juni 2020 Referent für Wahl- und Sozialforschung in der Hauptabteilung Analyse und Beratung der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., Berlin. Sein persönlicher Themenschwerpunkt liegt in der international vergleichenden Demokratieforschung sowie in den Bereichen Partizipation und politische Bildung.
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Neu ist das Phänomen nicht. Meinungen und politische Urteile beruhen neben Bewertungen auf Informationen, auf Wissen über Tatsachen und Zusammenhänge. Dies kann ein Ansatzpunkt sein, die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Aufklärung über relevante Fakten kann Meinungen besser informieren. Doch es funktioniert auch andersherum: Strategische Falschinformationen können die öffentliche Meinung manipulieren.
Propaganda ist ein altes Mittel der Politik. Gefälschte Belege, dreiste Behauptungen: Vielfach wurden sie in der Weltgeschichte benutzt und immer wieder auch mal entlarvt. Gerade in Diktaturen mit kontrollierten Medien ergeben sich für die Machthaber viele Möglichkeiten der Manipulation.
Nicht nur gegenüber der eigenen Bevölkerung lässt sich Propaganda einsetzen. In den letzten Jahren wurde Desinformation zu einer verbreiteten Strategie bei der Destabilisierung anderer Länder. Dabei werden bewusst Falschinformationen verbreitet, um insbesondere in Demokratien Entscheidungen zu beeinflussen oder politische Systeme zu destabilisieren. Digitale Medien bieten dafür neue Potenziale. Die strategisch eingesetzte Desinformation erlebt eine regelrechte Blütezeit.
Für Demokratien ist Desinformation besonders heikel. Demokratien leben von dem offenen Austausch, freier Meinungsäußerung und informierter Meinungsbildung. Die Meinungsfreiheit deckt gerade auch die Freiheit, Unsinn zu behaupten. Umso schwerer ist es, strategischer Desinformation entgegenzutreten.
Die Problematik von Desinformation, oft als Fake News in einem weiteren Sinne bezeichnet, ist den Menschen in Deutschland durchaus bewusst. Eine repräsentative Umfrage der Konrad-Adenauer-Stiftung zeigt: rund zwei Drittel der Wahlberechtigten in Deutschland haben große oder sehr große Angst vor Desinformation. 25 Prozent sagen, sie haben sehr große Angst vor der „Verbreitung von falschen Informationen über die Medien oder das Internet, sogenannte Fake News“. Weitere 39 Prozent haben große Angst. Keine Angst macht das mit 11 Prozent nur einer Minderheit.
Im Vergleich mit anderen gesellschaftlichen Bedrohungen steht die Angst vor Desinformation mit in der ersten Reihe. Der weltweite Klimawandel und Spannungen zwischen Europa und Russland haben den Deutschen zum Jahreswechsel 2022/23 ähnlich viel Angst gemacht, aber eine Wirtschaftskrise oder die Zuwanderung nach Deutschland rangieren bei den Ängsten weiter hinten.
Der Verdacht liegt nahe: Der Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 und die Erwartung von einer damit zusammenhängenden russischen Desinformationskampagne haben die Angst nach oben getrieben. Doch so ist es nicht. Befragte, die in einer Umfrage um den Jahreswechsel 2021/2022 in den Wochen nach dem Angriff Russlands am 24. Februar 2022 befragt wurden, äußerten keine größere Angst vor der Verbreitung von Falschinformationen als die Gruppe der Befragten, die vor diesem Datum befragt wurden. Vielmehr lässt sich eine allmähliche Zunahme dieser Angst in den letzten drei Jahren beobachten. 2021 hatten 56 Prozent große oder sehr große Angst vor Desinformation. Zum Jahreswechsel 2022/23 ist dieser Anteil auf 64 Prozent gestiegen.
Gegen falsche Informationen helfen richtige Informationen. So einfach und doch so schwierig. Die Bevölkerung für ihre demokratische Meinungsbildung angemessen und unabhängig zu informieren, ist Aufgabe der freien Presse, aber besonders die Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Weniger von Werbeeinnahmen abhängig und kontrolliert von Gremien, in denen die gesellschaftlich relevanten Gruppen vertreten sind – dieses Konzept soll den Informationsauftrag möglichst demokratisch und vielfältig absichern.
Das Konzept des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist ein Erfolg. 60 Prozent haben sehr großes oder großes Vertrauen in die öffentlich-rechtlichen Medien. 70 Prozent halten politische Nachrichten in den öffentlich-rechtlichen Medien wie ARD und ZDF alles in allem für glaubwürdig. Ein Viertel allerdings widerspricht dieser Ansicht. Vor allem jene, die mit der in Deutschland bestehenden Demokratie sehr oder eher unzufrieden sind, misstrauen auch den öffentlich-rechtlichen Medien.
Angst vor Desinformation findet sich aber bei allen. Menschen mit großem Vertrauen in die öffentlich-rechtlichen Medien haben zu einem sehr ähnlichen Anteil Angst vor Desinformation wie Menschen mit wenig Vertrauen in die Öffentlich-Rechtlichen. Wie kann das sein?
Die Bewertung einer Aussage über die Medien kann dieses Rätsel aufklären. Zur Einschätzung der Nähe zum Populismus sollten Befragte der folgenden Aussage zustimmen oder diese ablehnen: „Die Medien bringen nur das, was die Herrschenden vorgeben.“ Die These einer Elitenverschwörung von Politik und Medien gegen das Volk lehnen unter den Demokratiezufriedenen mit Vertrauen in öffentlich-rechtliche Medien 64 Prozent ab und nur 9 Prozent stimmen der Aussage zu. Bei den Demokratieunzufriedenen ohne Vertrauen in öffentlich-rechtliche Medien ist es umgekehrt: 59 Prozent stimmen der Mediensteuerung durch die Herrschenden zu und nur 15 Prozent lehnen dies ab.
Angst vor Desinformation gibt es in beiden Gruppen, denen mit Vertrauen und denen ohne Vertrauen in die öffentlich-rechtlichen Medien. Nur die Quelle der Desinformation wird unterschiedlich verortet. Die einen sehen in den öffentlich-rechtlichen Medien ein Bollwerk gegen Desinformation. Die anderen sehen die öffentlich-rechtlichen Medien selbst als Quelle der Desinformation. Angst macht beides.
Damit ergibt sich auch, wer an Desinformation glaubt. Es sind immer die anderen.
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Neu ist das Phänomen nicht. Meinungen und politische Urteile beruhen neben Bewertungen auf Informationen, auf Wissen über Tatsachen und Zusammenhänge. Dies kann ein Ansatzpunkt sein, die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Aufklärung über relevante Fakten kann Meinungen besser informieren. Doch es funktioniert auch andersherum: Strategische Falschinformationen können die öffentliche Meinung manipulieren.
Propaganda ist ein altes Mittel der Politik. Gefälschte Belege, dreiste Behauptungen: Vielfach wurden sie in der Weltgeschichte benutzt und immer wieder auch mal entlarvt. Gerade in Diktaturen mit kontrollierten Medien ergeben sich für die Machthaber viele Möglichkeiten der Manipulation.
Nicht nur gegenüber der eigenen Bevölkerung lässt sich Propaganda einsetzen. In den letzten Jahren wurde Desinformation zu einer verbreiteten Strategie bei der Destabilisierung anderer Länder. Dabei werden bewusst Falschinformationen verbreitet, um insbesondere in Demokratien Entscheidungen zu beeinflussen oder politische Systeme zu destabilisieren. Digitale Medien bieten dafür neue Potenziale. Die strategisch eingesetzte Desinformation erlebt eine regelrechte Blütezeit.
Für Demokratien ist Desinformation besonders heikel. Demokratien leben von dem offenen Austausch, freier Meinungsäußerung und informierter Meinungsbildung. Die Meinungsfreiheit deckt gerade auch die Freiheit, Unsinn zu behaupten. Umso schwerer ist es, strategischer Desinformation entgegenzutreten.
Die Problematik von Desinformation, oft als Fake News in einem weiteren Sinne bezeichnet, ist den Menschen in Deutschland durchaus bewusst. Eine repräsentative Umfrage der Konrad-Adenauer-Stiftung zeigt: rund zwei Drittel der Wahlberechtigten in Deutschland haben große oder sehr große Angst vor Desinformation. 25 Prozent sagen, sie haben sehr große Angst vor der „Verbreitung von falschen Informationen über die Medien oder das Internet, sogenannte Fake News“. Weitere 39 Prozent haben große Angst. Keine Angst macht das mit 11 Prozent nur einer Minderheit.
Im Vergleich mit anderen gesellschaftlichen Bedrohungen steht die Angst vor Desinformation mit in der ersten Reihe. Der weltweite Klimawandel und Spannungen zwischen Europa und Russland haben den Deutschen zum Jahreswechsel 2022/23 ähnlich viel Angst gemacht, aber eine Wirtschaftskrise oder die Zuwanderung nach Deutschland rangieren bei den Ängsten weiter hinten.
Der Verdacht liegt nahe: Der Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 und die Erwartung von einer damit zusammenhängenden russischen Desinformationskampagne haben die Angst nach oben getrieben. Doch so ist es nicht. Befragte, die in einer Umfrage um den Jahreswechsel 2021/2022 in den Wochen nach dem Angriff Russlands am 24. Februar 2022 befragt wurden, äußerten keine größere Angst vor der Verbreitung von Falschinformationen als die Gruppe der Befragten, die vor diesem Datum befragt wurden. Vielmehr lässt sich eine allmähliche Zunahme dieser Angst in den letzten drei Jahren beobachten. 2021 hatten 56 Prozent große oder sehr große Angst vor Desinformation. Zum Jahreswechsel 2022/23 ist dieser Anteil auf 64 Prozent gestiegen.
Gegen falsche Informationen helfen richtige Informationen. So einfach und doch so schwierig. Die Bevölkerung für ihre demokratische Meinungsbildung angemessen und unabhängig zu informieren, ist Aufgabe der freien Presse, aber besonders die Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Weniger von Werbeeinnahmen abhängig und kontrolliert von Gremien, in denen die gesellschaftlich relevanten Gruppen vertreten sind – dieses Konzept soll den Informationsauftrag möglichst demokratisch und vielfältig absichern.
Das Konzept des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist ein Erfolg. 60 Prozent haben sehr großes oder großes Vertrauen in die öffentlich-rechtlichen Medien. 70 Prozent halten politische Nachrichten in den öffentlich-rechtlichen Medien wie ARD und ZDF alles in allem für glaubwürdig. Ein Viertel allerdings widerspricht dieser Ansicht. Vor allem jene, die mit der in Deutschland bestehenden Demokratie sehr oder eher unzufrieden sind, misstrauen auch den öffentlich-rechtlichen Medien.
Angst vor Desinformation findet sich aber bei allen. Menschen mit großem Vertrauen in die öffentlich-rechtlichen Medien haben zu einem sehr ähnlichen Anteil Angst vor Desinformation wie Menschen mit wenig Vertrauen in die Öffentlich-Rechtlichen. Wie kann das sein?
Die Bewertung einer Aussage über die Medien kann dieses Rätsel aufklären. Zur Einschätzung der Nähe zum Populismus sollten Befragte der folgenden Aussage zustimmen oder diese ablehnen: „Die Medien bringen nur das, was die Herrschenden vorgeben.“ Die These einer Elitenverschwörung von Politik und Medien gegen das Volk lehnen unter den Demokratiezufriedenen mit Vertrauen in öffentlich-rechtliche Medien 64 Prozent ab und nur 9 Prozent stimmen der Aussage zu. Bei den Demokratieunzufriedenen ohne Vertrauen in öffentlich-rechtliche Medien ist es umgekehrt: 59 Prozent stimmen der Mediensteuerung durch die Herrschenden zu und nur 15 Prozent lehnen dies ab.
Angst vor Desinformation gibt es in beiden Gruppen, denen mit Vertrauen und denen ohne Vertrauen in die öffentlich-rechtlichen Medien. Nur die Quelle der Desinformation wird unterschiedlich verortet. Die einen sehen in den öffentlich-rechtlichen Medien ein Bollwerk gegen Desinformation. Die anderen sehen die öffentlich-rechtlichen Medien selbst als Quelle der Desinformation. Angst macht beides.
Damit ergibt sich auch, wer an Desinformation glaubt. Es sind immer die anderen.
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Das Gespräch wurde von Marcel Schmidt geführt und am 26.10.2022 aufgezeichnet.
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Das Gespräch wurde von Marcel Schmidt geführt und am 26.10.2022 aufgezeichnet.
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Insbesondere, wenn Postings mit Falschnachrichten oder Verleumdungen kommentiert werden, sollte eine Gegendarstellung in Form von Gegenrede formuliert werden. Menschenfeindliche Äußerungen und Beleidigungen sind entweder zu löschen oder durch empathiebasierte Widerrede außer Kraft zu setzen. Eine wissenschaftliche Studie der ETH und der Universität Zürich konnte nachweisen, dass mit diesem Vorgehen die Hasskommentare unter Beiträgen deutlich reduziert werden können.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler führten ein Feldexperiment durch und fanden heraus, dass empathiebasierte Widerrede in der Tat dazu beitragen kann, rassistische Äußerungen zu reduzieren. Die Studie betont die Bedeutung von Empathie und Mitgefühl im Umgang mit Hassrede und schlägt vor, dass solche Strategien als Teil von Kampagnen gegen Hassrede in sozialen Medien eingesetzt werden sollten.
Dominik Hangartner, Professor für Politikanalyse an der ETH Zürich, und sein Forschungsteam haben experimentell getestet, welche Strategien dazu führen können, dass Verfasserinnen und Verfasser von Hassrede in Zukunft auf Hassbotschaften verzichten. Dazu wurden Reaktionen auf Hassnachrichten von 1350 Twitter-Profilen untersucht.
Die Ergebnisse zeigen, dass Antworten auf Hasskommentare, die Empathie für die betroffene, diskriminierte Personengruppe aufbringt, die Verfasser zu einer Verhaltensänderung bewegen können. Eine beispielhafte Antwort könnte wie folgt klingen: „Ihr Post ist für Jüdinnen und Juden sehr schmerzhaft...“.
Die Forscherinnen und Forscher testeten neben der empathiebasierten Gegenrede auch, wie humorvolle Antworten oder Warnungen vor Konsequenzen auf Verfasser wirken. Sie konnten belegen, dass von allen drei Strategien nur Erstere konstante Effekte zur Reduzierung von fremdenfeindlicher Hassrede liefert.
Direkte Ansprache der kommentierenden Person unter Verwendung des Namens und Verweis auf das Ausmaß, das die Äußerung hat. Hilfreich kann es sein, die vom Verfasser verhöhnte Gruppe bewusst zu nennen. Die Konrad-Adenauer-Stiftung arbeitet in verschiedenen Abteilungen daran, Menschen im Umgang mit Hass und Hetze zu helfen. So bietet die politische Kommunikation verschiedene Seminare zum Thema an. Mehr Informationen zum Seminarangebot sind hier zu finden.
Prof. Dr. Stefan Goertz erklärt in dieser Herleitung außerdem, wie Hate Speech zu extremistischer Gewalt führen kann.
Auch die DigitalAkademie der Konrad-Adenauer-Stiftung befasst sich mit Hass im Netz und hat dafür eine ganz bestimmte Zielgruppe auf dem Radar: Schülerinnen und Schüler. Cybermobbing, Hatespeech, Extremismus und Cybergrooming sind Phänomene, mit denen die junge Zielgruppe tagtäglich konfrontiert ist. Bei der DigitalAkademie werden die Schülerinnen und Schüler zu diesen Phänomenen geschult und bekommen Werkzeuge und Methoden an die Hand, mit denen sie dagegen vorgehen können.
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Insbesondere, wenn Postings mit Falschnachrichten oder Verleumdungen kommentiert werden, sollte eine Gegendarstellung in Form von Gegenrede formuliert werden. Menschenfeindliche Äußerungen und Beleidigungen sind entweder zu löschen oder durch empathiebasierte Widerrede außer Kraft zu setzen. Eine wissenschaftliche Studie der ETH und der Universität Zürich konnte nachweisen, dass mit diesem Vorgehen die Hasskommentare unter Beiträgen deutlich reduziert werden können.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler führten ein Feldexperiment durch und fanden heraus, dass empathiebasierte Widerrede in der Tat dazu beitragen kann, rassistische Äußerungen zu reduzieren. Die Studie betont die Bedeutung von Empathie und Mitgefühl im Umgang mit Hassrede und schlägt vor, dass solche Strategien als Teil von Kampagnen gegen Hassrede in sozialen Medien eingesetzt werden sollten.
Dominik Hangartner, Professor für Politikanalyse an der ETH Zürich, und sein Forschungsteam haben experimentell getestet, welche Strategien dazu führen können, dass Verfasserinnen und Verfasser von Hassrede in Zukunft auf Hassbotschaften verzichten. Dazu wurden Reaktionen auf Hassnachrichten von 1350 Twitter-Profilen untersucht.
Die Ergebnisse zeigen, dass Antworten auf Hasskommentare, die Empathie für die betroffene, diskriminierte Personengruppe aufbringt, die Verfasser zu einer Verhaltensänderung bewegen können. Eine beispielhafte Antwort könnte wie folgt klingen: „Ihr Post ist für Jüdinnen und Juden sehr schmerzhaft...“.
Die Forscherinnen und Forscher testeten neben der empathiebasierten Gegenrede auch, wie humorvolle Antworten oder Warnungen vor Konsequenzen auf Verfasser wirken. Sie konnten belegen, dass von allen drei Strategien nur Erstere konstante Effekte zur Reduzierung von fremdenfeindlicher Hassrede liefert.
Direkte Ansprache der kommentierenden Person unter Verwendung des Namens und Verweis auf das Ausmaß, das die Äußerung hat. Hilfreich kann es sein, die vom Verfasser verhöhnte Gruppe bewusst zu nennen. Die Konrad-Adenauer-Stiftung arbeitet in verschiedenen Abteilungen daran, Menschen im Umgang mit Hass und Hetze zu helfen. So bietet die politische Kommunikation verschiedene Seminare zum Thema an. Mehr Informationen zum Seminarangebot sind hier zu finden.
Prof. Dr. Stefan Goertz erklärt in dieser Herleitung außerdem, wie Hate Speech zu extremistischer Gewalt führen kann.
Auch die DigitalAkademie der Konrad-Adenauer-Stiftung befasst sich mit Hass im Netz und hat dafür eine ganz bestimmte Zielgruppe auf dem Radar: Schülerinnen und Schüler. Cybermobbing, Hatespeech, Extremismus und Cybergrooming sind Phänomene, mit denen die junge Zielgruppe tagtäglich konfrontiert ist. Bei der DigitalAkademie werden die Schülerinnen und Schüler zu diesen Phänomenen geschult und bekommen Werkzeuge und Methoden an die Hand, mit denen sie dagegen vorgehen können.
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Wer in sozialen Netzwerken unterwegs ist, wird zwangsläufig mit Fake News konfrontiert. Im Unterschied zur unabsichtlichen Falschinformation sind Nutzerinnen und Nutzer hier Falschmeldungen ausgesetzt, die bewusst das Ziel der Manipulation verfolgen. In aller Regel bleibt nichts anderes übrig, als diesen Fake News Richtigstellungen oder korrekte Informationen entgegenzusetzen – hierbei handelt es sich um das sogenannte „Debunking“ von Desinformationen. Nicht immer gelingt es dabei, mit der Richtigstellung die Empfänger der Fake News zu erreichen: In letzter Instanz ist es diesen überlassen, ob sie den Fake News oder der Richtigstellung mehr Glauben schenken. Im schlechtesten Fall führt diese Diskrepanz zum Vertrauensverlust in Institutionen oder Medien.
Der Kampf ist anstrengend, denn Fake News werden oft von Horden von Trollen gestreut. Die Fakten-Checker und Klarstellerinnen können nur reagieren. Meistens sind die Recherchen aufwändig, brauchen Zeit und müssen fundiert sein, um nicht erneut angreifbar zu sein. Gezielte Fehlinformationen hingegen sind sehr schnell erstellt und verbreiten sich rasend. Eine Lösung des Problems könnte das Umdrehen von Reaktion in Aktion sein – Google will nun voranschreiten und kündigt eine Prebunking-Kampagne in Deutschland für Mitte 2023 an.
Prebunking ist ein relativ neuer Trend um Fake News zu begegnen. Die Ankündigung von Google hat dem Thema nun weitere Aufmerksamkeit beschert. Im Kern geht es beim Prebunking darum, den Fake News vorzugreifen und die Rezipienten von Informationen für Manipulationsversuche zu sensibilisieren. Analog zur Impfung soll eine Resistenz aufgebaut werden. Die Infektion liegt noch nicht vor, die Falschmeldung ist noch nicht gestreut und dennoch ist der Körper vorbereitet und sich der Bedrohung bewusst.
Dieser Überlegung liegt eine Theorie aus der Sozialpsychologie zugrunde, die Inokulationstheorie (engl. Inoculation = Impfung). Diese wurde 1964 von William J. McGuire formuliert und geht davon aus, dass es gesellschaftlich akzeptierte Ansichten gibt, die von der Mehrheit der Gesellschaft einfach übernommen werden. McGuire untersuchte, unter welchen Umständen diese Ansichten beibehalten, in Frage gestellt oder komplett verworfen werden und was man dagegen tun kann. Er beobachtete, dass Menschen solche Ansichten nicht gut verteidigen können, da sie automatisch und mühelos übernommen wurden. Man könnte unterstützende Argumente zur Verteidigung liefern, viel effektiver scheint aber die Bereitstellung von Gegenargumenten zu sein.
Wie funktioniert dieses Impfen gegen Fake News nun? Im August 2022 haben Forscherinnen und Forscher der Universität Cambridge eine Studie veröffentlicht, in der sie genau dies untersucht haben. Sie haben fünf Kurzvideos entwickelt, die Menschen auf fünf unterschiedliche Manipulationstechniken vorbereiten sollten: emotional-manipulative Sprache, Widersprüchlichkeit, falsche Dichotomie, jemanden zum Sündenbock machen und der persönliche Angriff. Die falsche Dichotomie könnte erklärungsbedürftig sein: Bei ihr geht es darum, dass man vor die Wahl zwischen zwei Alternativen gestellt und so getan wird, als gäbe es keine weiteren Alternativen – die es allerdings gibt.
Der Inokulationstheorie folgend arbeiten die Videos anfangs selbst mit den Mitteln, gegen die sie aufklären wollen und enttarnen sie anschließend. Es wird erklärt, wie die Manipulation funktioniert und wie man damit umgehen muss. Laut Studie sind die Videos bewusst neutral gehalten, um eine möglichst große Anzahl an Menschen zu erreichen. In sieben Untersuchungen wurden Menschen diese Videos auf Youtube gezeigt und ihnen anschließend Fragen zu den thematisierten Manipulationstechniken gestellt. Die Forscherinnen und Forscher kommen zum Ergebnis, dass Menschen nach dem Ansehen der Videos ein besseres Verständnis für Manipulation haben und schneller erkennen, wenn eine Meldung sie manipulieren soll.
Emotionale Sprache:
https://www.youtube.com/watch?v=ER64qa_qnWg&ab_channel=InfoInterventions
Persönliche Angriffe:
https://www.youtube.com/watch?v=f6_I_KQBGXg&ab_channel=InfoInterventions
Widersprüchlichkeit:
https://www.youtube.com/watch?v=lxaq_2uTgNo&ab_channel=InfoInterventions
Sündenbock:
https://www.youtube.com/watch?v=BdlBHh0FOtw&ab_channel=InfoInterventions
Falsche Dichotomie:
https://www.youtube.com/watch?v=gDfQHWQwJ8Q&ab_channel=InfoInterventions
Die Google-Tochter Jigsaw erarbeitet derzeit eine Prebunking-Kampagne, die auf die o.g. Erkenntnisse aufbaut. Ziel ist es, ukrainische Flüchtlinge vor Fake News, Manipulation und Stimmungsmache zu schützen. Die Kampagne soll erläutern, wie Fake News über ukrainische Flüchtlinge üblicherweise funktionieren und wie man sie erkennen kann. In den vergangenen Monaten wurde eine solche Kampagne bereits mit großem Erfolg in Polen, Tschechien und der Slowakei durchgeführt. Dort sahen rund ein Drittel der Bevölkerung die Videos und erste Untersuchungen haben gezeigt, dass der Anteil der Zuschauer, die Desinformation erkennen können, nach Ansehen der Videos um acht Prozent gestiegen ist.
Also klappt das alles? Vielleicht ist die „Impfung“ ein hoch gegriffenes Ziel. Es darf aber schon erwartet werden, dass die Empfänger der Botschaften gegenüber Fake News zukünftig sensibilisiert sind. Zumindest legen die bisherigen Untersuchungen nahe, dass Prebunking helfen kann.
Ist Prebunking besser als Debunking? Nun, Fake News werden nicht zu verhindern sein und auch die beste Prävention schützt nicht vollends. Wir werden weiterhin das Richtigstellen von Falschinformationen benötigen. Wenn aber von vornherein weniger Menschen überhaupt auf Fake News hereinfallen, ist damit allen geholfen.
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Wer in sozialen Netzwerken unterwegs ist, wird zwangsläufig mit Fake News konfrontiert. Im Unterschied zur unabsichtlichen Falschinformation sind Nutzerinnen und Nutzer hier Falschmeldungen ausgesetzt, die bewusst das Ziel der Manipulation verfolgen. In aller Regel bleibt nichts anderes übrig, als diesen Fake News Richtigstellungen oder korrekte Informationen entgegenzusetzen – hierbei handelt es sich um das sogenannte „Debunking“ von Desinformationen. Nicht immer gelingt es dabei, mit der Richtigstellung die Empfänger der Fake News zu erreichen: In letzter Instanz ist es diesen überlassen, ob sie den Fake News oder der Richtigstellung mehr Glauben schenken. Im schlechtesten Fall führt diese Diskrepanz zum Vertrauensverlust in Institutionen oder Medien.
Der Kampf ist anstrengend, denn Fake News werden oft von Horden von Trollen gestreut. Die Fakten-Checker und Klarstellerinnen können nur reagieren. Meistens sind die Recherchen aufwändig, brauchen Zeit und müssen fundiert sein, um nicht erneut angreifbar zu sein. Gezielte Fehlinformationen hingegen sind sehr schnell erstellt und verbreiten sich rasend. Eine Lösung des Problems könnte das Umdrehen von Reaktion in Aktion sein – Google will nun voranschreiten und kündigt eine Prebunking-Kampagne in Deutschland für Mitte 2023 an.
Prebunking ist ein relativ neuer Trend um Fake News zu begegnen. Die Ankündigung von Google hat dem Thema nun weitere Aufmerksamkeit beschert. Im Kern geht es beim Prebunking darum, den Fake News vorzugreifen und die Rezipienten von Informationen für Manipulationsversuche zu sensibilisieren. Analog zur Impfung soll eine Resistenz aufgebaut werden. Die Infektion liegt noch nicht vor, die Falschmeldung ist noch nicht gestreut und dennoch ist der Körper vorbereitet und sich der Bedrohung bewusst.
Dieser Überlegung liegt eine Theorie aus der Sozialpsychologie zugrunde, die Inokulationstheorie (engl. Inoculation = Impfung). Diese wurde 1964 von William J. McGuire formuliert und geht davon aus, dass es gesellschaftlich akzeptierte Ansichten gibt, die von der Mehrheit der Gesellschaft einfach übernommen werden. McGuire untersuchte, unter welchen Umständen diese Ansichten beibehalten, in Frage gestellt oder komplett verworfen werden und was man dagegen tun kann. Er beobachtete, dass Menschen solche Ansichten nicht gut verteidigen können, da sie automatisch und mühelos übernommen wurden. Man könnte unterstützende Argumente zur Verteidigung liefern, viel effektiver scheint aber die Bereitstellung von Gegenargumenten zu sein.
Wie funktioniert dieses Impfen gegen Fake News nun? Im August 2022 haben Forscherinnen und Forscher der Universität Cambridge eine Studie veröffentlicht, in der sie genau dies untersucht haben. Sie haben fünf Kurzvideos entwickelt, die Menschen auf fünf unterschiedliche Manipulationstechniken vorbereiten sollten: emotional-manipulative Sprache, Widersprüchlichkeit, falsche Dichotomie, jemanden zum Sündenbock machen und der persönliche Angriff. Die falsche Dichotomie könnte erklärungsbedürftig sein: Bei ihr geht es darum, dass man vor die Wahl zwischen zwei Alternativen gestellt und so getan wird, als gäbe es keine weiteren Alternativen – die es allerdings gibt.
Der Inokulationstheorie folgend arbeiten die Videos anfangs selbst mit den Mitteln, gegen die sie aufklären wollen und enttarnen sie anschließend. Es wird erklärt, wie die Manipulation funktioniert und wie man damit umgehen muss. Laut Studie sind die Videos bewusst neutral gehalten, um eine möglichst große Anzahl an Menschen zu erreichen. In sieben Untersuchungen wurden Menschen diese Videos auf Youtube gezeigt und ihnen anschließend Fragen zu den thematisierten Manipulationstechniken gestellt. Die Forscherinnen und Forscher kommen zum Ergebnis, dass Menschen nach dem Ansehen der Videos ein besseres Verständnis für Manipulation haben und schneller erkennen, wenn eine Meldung sie manipulieren soll.
Emotionale Sprache:
https://www.youtube.com/watch?v=ER64qa_qnWg&ab_channel=InfoInterventions
Persönliche Angriffe:
https://www.youtube.com/watch?v=f6_I_KQBGXg&ab_channel=InfoInterventions
Widersprüchlichkeit:
https://www.youtube.com/watch?v=lxaq_2uTgNo&ab_channel=InfoInterventions
Sündenbock:
https://www.youtube.com/watch?v=BdlBHh0FOtw&ab_channel=InfoInterventions
Falsche Dichotomie:
https://www.youtube.com/watch?v=gDfQHWQwJ8Q&ab_channel=InfoInterventions
Die Google-Tochter Jigsaw erarbeitet derzeit eine Prebunking-Kampagne, die auf die o.g. Erkenntnisse aufbaut. Ziel ist es, ukrainische Flüchtlinge vor Fake News, Manipulation und Stimmungsmache zu schützen. Die Kampagne soll erläutern, wie Fake News über ukrainische Flüchtlinge üblicherweise funktionieren und wie man sie erkennen kann. In den vergangenen Monaten wurde eine solche Kampagne bereits mit großem Erfolg in Polen, Tschechien und der Slowakei durchgeführt. Dort sahen rund ein Drittel der Bevölkerung die Videos und erste Untersuchungen haben gezeigt, dass der Anteil der Zuschauer, die Desinformation erkennen können, nach Ansehen der Videos um acht Prozent gestiegen ist.
Also klappt das alles? Vielleicht ist die „Impfung“ ein hoch gegriffenes Ziel. Es darf aber schon erwartet werden, dass die Empfänger der Botschaften gegenüber Fake News zukünftig sensibilisiert sind. Zumindest legen die bisherigen Untersuchungen nahe, dass Prebunking helfen kann.
Ist Prebunking besser als Debunking? Nun, Fake News werden nicht zu verhindern sein und auch die beste Prävention schützt nicht vollends. Wir werden weiterhin das Richtigstellen von Falschinformationen benötigen. Wenn aber von vornherein weniger Menschen überhaupt auf Fake News hereinfallen, ist damit allen geholfen.
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Das Gespräch wurde am 24. Februar 2023 von Carolin Hartmann geführt.
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Das Gespräch wurde am 24. Februar 2023 von Carolin Hartmann geführt.
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Diese Frage wird nicht nur unter Experten seit geraumer Zeit intensiv diskutiert. Sie stellt sich auch bei der Nutzung von ChatGPT – insbesondere dann, wenn Texte gar nicht oder nur sehr wenig verändert übernommen und veröffentlicht werden. Trotz der andauernden Fachdiskussion kann man festhalten, dass KI-generierte Texte zunächst eigentlich nicht dem Urheberschutz unterliegen. Ihnen fehlt – etwas vereinfacht zusammengefasst – die menschliche Schöpfung. Völlig unproblematisch ist ChatGPT aber dennoch nicht, da die damit verbundene KI mit einer enormen Vielzahl an Dokumenten und Daten trainiert worden ist, über die nur sehr wenig bekannt ist. Es ist möglich, dass in den ursprünglichen Trainingsdaten urheberrechtlich geschützte Werke enthalten waren. Sollte auf deren Basis ein Text erstellt werden, welcher noch immer eine starke Ähnlichkeit zu einem urheberrechtlich geschützten Werk aus den Trainingsdaten aufweist, wäre auch der durch die KI neu generierte Text urheberrechtlich geschützt. Dieses Problem wird dadurch verschärft, dass ChatGPT von selbst keine Quellen angibt und wenn man die Ausgabe solcher anweist, Quellenangaben oft inkorrekt sind. Für Nutzer bedeutet das, dass Vorsicht vor allem dann geboten ist, wenn Texte eins-zu-eins oder nur marginal verändert veröffentlicht werden. Hier müssen Mechanismen genutzt werden, welche das Risiko möglicher Urheberrechtsverletzungen minimieren.
Ein weiteres Problem ergibt sich beim Datenschutz. Auch hier kann man aktuell nicht sicher sein, dass in den Trainingsdaten keine besonders schützenswerten Daten enthalten waren und entsprechend verarbeitet wurden. Verstärkt wird dieses Problem dadurch, dass selbst wenn personenbezogene Daten rechtmäßig verfügbar waren, ihre erneute Nutzung und Verarbeitung – wie etwa beim Training von KI-Systemen wie ChatGPT – dennoch einen datenschutzrechtlichen Verstoß darstellen kann. Darüber hinaus ist auch bis heute unklar, wie die Trainingsdaten gesammelt worden sind. Dies ist insofern heikel, da allein schon das massenhafte, automatisierte Einsammeln von öffentlich verfügbaren Daten, rechtlich problematisch ist (auch aber nicht nur aus datenschutzrechtlichen Gründen). Eine weitere offene Frage stellt der Umgang mit Nutzerdaten dar. Aktuell ist zwar klar, dass OpenAI Nutzerdaten und –verhalten speichert und verarbeitet, u.a. um ChatGPT weiterzuentwickeln. Unklar ist hierbei aber, nach welchen Regeln Datensätze genau erfasst und gespeichert werden oder wie Datensätze gelöscht bzw. widerrufene Nutzungsrechte berücksichtigt werden. Weiterhin werden die Daten auf US-amerikanischen Servern gespeichert, wodurch die Frage des überhaupt anzuwendenden und durchsetzbaren Rechts aufgeworfen wird. Für den Nutzer bedeutet dies, dass man wissen sollte, dass die generierten Texte nicht automatisch datenschutzrechtlich konform sind und auch beim Umgang mit Nutzerdaten offene Fragen bestehen.
Authentizität und Transparenz kommen in der politischen Kommunikation eine bedeutende Rolle zu. Gepaart mit der für Deutschland typischen Skepsis gegenüber technologischen Innovationen scheint es daher nur geboten zu sein, den Rückgriff auf ChatGPT bei der Erstellung von veröffentlichten Texten kenntlich zu machen. Hierdurch schafft man nicht nur Transparenz. Man unterstreicht auch die Offenheit für technologische Neuerungen und macht den Mehrwert von KI für Dritte sichtbar. Im Lichte der Vielzahl offener rechtlicher Fragen sollte man weder personenbezogene, sensible und sicherheitsrelevante Daten eingeben. Letzteres hebt übrigens auch OpenAI in seinen FAQ selbst hervor.
Bereits kurz nach dem Erscheinen von ChatGPT hat eine Studie nachgewiesen, dass die Anwendung Fake-News und manipulative Erzählungen ohne Einordnung reproduziert, wenn man gezielt nach solchen Inhalten fragt. Entsprechend dessen kann man davon ausgehen, dass bereits in den Trainingsdaten Fake-News und manipulative Erzählungen enthalten waren, welche auch durch menschliche Interventionen nicht herausgefiltert worden sind. Dieser Umstand kombiniert mit der eloquenten Sprache und fehlenden Quellenangaben kann es für Nutzer schwierig machen, bei den von ChatGPT generierten Antworten zwischen Desinformation und Wahrheit zu unterscheiden. Anders als manch reißerische Überschrift suggeriert, macht dies die Anwendung von OpenAI nicht zu einem superspreader für Falschinformationen. Wohl aber ist für jeden Nutzer eine kritische Überprüfung der Antworten unerlässlich.
Zusätzlich zu diesem Aspekt warnen manche Experten davor, dass generative KI-Modelle in Zukunft für die Erstellung überzeugenderer Fake-News und entsprechender Kampagnen genutzt werden könnten. Neben noch wirkmächtigeren Desinformationen besteht auch das Risiko, dass Desinformationen im digitalen Raum zunehmen, weil generative KI-Sprach-Modelle die Zugangshürden zu Instrumenten der böswilligen Manipulation der öffentlichen Meinung absenken. Ein weiteres, hypothetisches Risikoszenario stellt ein „böswilliger Lobbyismus auf KI“ dar. Wäre es doch denkbar: 1) über automatisiert erstellte und echt wirkende Bürgeranfragen die Wahrnehmung von Interessenlagen bei politischen Entscheidungsträgern zu verzerren, 2) dass unzählige, automatisierte Anfragen Institutionen und Stäbe von Mandatsträgern lähmen, 3) mittels KI-generierten Stellungnahmen Konsultationsprozesse von Regierungen „zu verstopfen“.
Für viele Experten gilt es als ausgemacht, dass ChatGPT und ähnliche KI-Modelle die Struktur des digitalen Raums verändern werden. Konkret wird erwartet, dass generative Sprachmodelle in Zukunft im Bereich der Suchmaschinen Anwendung finden. Dies soll dazu führen, dass statt langer Listen von Links direkt Antworten in natürlich anmutender Sprache über Suchmaschinen ausgegeben werden. Aus Suchmaschinen werden also Antwortmaschinen, welche direkt an menschliche Gesprächsgewohnheiten andocken. Im Ergebnis kann das dazu führen, dass Menschen die Informationen der digitalen Welt in Zukunft direkt abrufen, statt sie – wie heute – aus verschiedenen Internetseiten zusammen zu suchen. Diese neuen Antwortmaschinen könnten so zu Machtzentren im öffentlichen Diskursraum aufsteigen.
Damit würde sich nicht allein die Frage nach der angemessenen Rolle privatwirtschaftlicher Akteure im Bereich der Meinungsbildung erneut aufdrängen. Es stellt sich ebenso die Frage, was dies für die politische Kommunikation bedeutet. Eine Frage, die eben nicht so einfach zu beantworten ist, so lange weder die Geschäftsmodelle zur Monetarisierung solcher KI-Modelle offenliegen noch die damit verbundenen, regulatorischen Herausforderungen und Anpassungen. Zwar ist es denkbar, dass sich die alten Probleme des free service for your data-Paradigmas im neuen Gewand stellen. Es sind aber auch adaptierte oder neue Geschäftsmodelle denkbar, wie etwa jenes Abomodell, welches das angekündigte ChatGPT-Pro darstellen würde.
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Diese Frage wird nicht nur unter Experten seit geraumer Zeit intensiv diskutiert. Sie stellt sich auch bei der Nutzung von ChatGPT – insbesondere dann, wenn Texte gar nicht oder nur sehr wenig verändert übernommen und veröffentlicht werden. Trotz der andauernden Fachdiskussion kann man festhalten, dass KI-generierte Texte zunächst eigentlich nicht dem Urheberschutz unterliegen. Ihnen fehlt – etwas vereinfacht zusammengefasst – die menschliche Schöpfung. Völlig unproblematisch ist ChatGPT aber dennoch nicht, da die damit verbundene KI mit einer enormen Vielzahl an Dokumenten und Daten trainiert worden ist, über die nur sehr wenig bekannt ist. Es ist möglich, dass in den ursprünglichen Trainingsdaten urheberrechtlich geschützte Werke enthalten waren. Sollte auf deren Basis ein Text erstellt werden, welcher noch immer eine starke Ähnlichkeit zu einem urheberrechtlich geschützten Werk aus den Trainingsdaten aufweist, wäre auch der durch die KI neu generierte Text urheberrechtlich geschützt. Dieses Problem wird dadurch verschärft, dass ChatGPT von selbst keine Quellen angibt und wenn man die Ausgabe solcher anweist, Quellenangaben oft inkorrekt sind. Für Nutzer bedeutet das, dass Vorsicht vor allem dann geboten ist, wenn Texte eins-zu-eins oder nur marginal verändert veröffentlicht werden. Hier müssen Mechanismen genutzt werden, welche das Risiko möglicher Urheberrechtsverletzungen minimieren.
Ein weiteres Problem ergibt sich beim Datenschutz. Auch hier kann man aktuell nicht sicher sein, dass in den Trainingsdaten keine besonders schützenswerten Daten enthalten waren und entsprechend verarbeitet wurden. Verstärkt wird dieses Problem dadurch, dass selbst wenn personenbezogene Daten rechtmäßig verfügbar waren, ihre erneute Nutzung und Verarbeitung – wie etwa beim Training von KI-Systemen wie ChatGPT – dennoch einen datenschutzrechtlichen Verstoß darstellen kann. Darüber hinaus ist auch bis heute unklar, wie die Trainingsdaten gesammelt worden sind. Dies ist insofern heikel, da allein schon das massenhafte, automatisierte Einsammeln von öffentlich verfügbaren Daten, rechtlich problematisch ist (auch aber nicht nur aus datenschutzrechtlichen Gründen). Eine weitere offene Frage stellt der Umgang mit Nutzerdaten dar. Aktuell ist zwar klar, dass OpenAI Nutzerdaten und –verhalten speichert und verarbeitet, u.a. um ChatGPT weiterzuentwickeln. Unklar ist hierbei aber, nach welchen Regeln Datensätze genau erfasst und gespeichert werden oder wie Datensätze gelöscht bzw. widerrufene Nutzungsrechte berücksichtigt werden. Weiterhin werden die Daten auf US-amerikanischen Servern gespeichert, wodurch die Frage des überhaupt anzuwendenden und durchsetzbaren Rechts aufgeworfen wird. Für den Nutzer bedeutet dies, dass man wissen sollte, dass die generierten Texte nicht automatisch datenschutzrechtlich konform sind und auch beim Umgang mit Nutzerdaten offene Fragen bestehen.
Authentizität und Transparenz kommen in der politischen Kommunikation eine bedeutende Rolle zu. Gepaart mit der für Deutschland typischen Skepsis gegenüber technologischen Innovationen scheint es daher nur geboten zu sein, den Rückgriff auf ChatGPT bei der Erstellung von veröffentlichten Texten kenntlich zu machen. Hierdurch schafft man nicht nur Transparenz. Man unterstreicht auch die Offenheit für technologische Neuerungen und macht den Mehrwert von KI für Dritte sichtbar. Im Lichte der Vielzahl offener rechtlicher Fragen sollte man weder personenbezogene, sensible und sicherheitsrelevante Daten eingeben. Letzteres hebt übrigens auch OpenAI in seinen FAQ selbst hervor.
Bereits kurz nach dem Erscheinen von ChatGPT hat eine Studie nachgewiesen, dass die Anwendung Fake-News und manipulative Erzählungen ohne Einordnung reproduziert, wenn man gezielt nach solchen Inhalten fragt. Entsprechend dessen kann man davon ausgehen, dass bereits in den Trainingsdaten Fake-News und manipulative Erzählungen enthalten waren, welche auch durch menschliche Interventionen nicht herausgefiltert worden sind. Dieser Umstand kombiniert mit der eloquenten Sprache und fehlenden Quellenangaben kann es für Nutzer schwierig machen, bei den von ChatGPT generierten Antworten zwischen Desinformation und Wahrheit zu unterscheiden. Anders als manch reißerische Überschrift suggeriert, macht dies die Anwendung von OpenAI nicht zu einem superspreader für Falschinformationen. Wohl aber ist für jeden Nutzer eine kritische Überprüfung der Antworten unerlässlich.
Zusätzlich zu diesem Aspekt warnen manche Experten davor, dass generative KI-Modelle in Zukunft für die Erstellung überzeugenderer Fake-News und entsprechender Kampagnen genutzt werden könnten. Neben noch wirkmächtigeren Desinformationen besteht auch das Risiko, dass Desinformationen im digitalen Raum zunehmen, weil generative KI-Sprach-Modelle die Zugangshürden zu Instrumenten der böswilligen Manipulation der öffentlichen Meinung absenken. Ein weiteres, hypothetisches Risikoszenario stellt ein „böswilliger Lobbyismus auf KI“ dar. Wäre es doch denkbar: 1) über automatisiert erstellte und echt wirkende Bürgeranfragen die Wahrnehmung von Interessenlagen bei politischen Entscheidungsträgern zu verzerren, 2) dass unzählige, automatisierte Anfragen Institutionen und Stäbe von Mandatsträgern lähmen, 3) mittels KI-generierten Stellungnahmen Konsultationsprozesse von Regierungen „zu verstopfen“.
Für viele Experten gilt es als ausgemacht, dass ChatGPT und ähnliche KI-Modelle die Struktur des digitalen Raums verändern werden. Konkret wird erwartet, dass generative Sprachmodelle in Zukunft im Bereich der Suchmaschinen Anwendung finden. Dies soll dazu führen, dass statt langer Listen von Links direkt Antworten in natürlich anmutender Sprache über Suchmaschinen ausgegeben werden. Aus Suchmaschinen werden also Antwortmaschinen, welche direkt an menschliche Gesprächsgewohnheiten andocken. Im Ergebnis kann das dazu führen, dass Menschen die Informationen der digitalen Welt in Zukunft direkt abrufen, statt sie – wie heute – aus verschiedenen Internetseiten zusammen zu suchen. Diese neuen Antwortmaschinen könnten so zu Machtzentren im öffentlichen Diskursraum aufsteigen.
Damit würde sich nicht allein die Frage nach der angemessenen Rolle privatwirtschaftlicher Akteure im Bereich der Meinungsbildung erneut aufdrängen. Es stellt sich ebenso die Frage, was dies für die politische Kommunikation bedeutet. Eine Frage, die eben nicht so einfach zu beantworten ist, so lange weder die Geschäftsmodelle zur Monetarisierung solcher KI-Modelle offenliegen noch die damit verbundenen, regulatorischen Herausforderungen und Anpassungen. Zwar ist es denkbar, dass sich die alten Probleme des free service for your data-Paradigmas im neuen Gewand stellen. Es sind aber auch adaptierte oder neue Geschäftsmodelle denkbar, wie etwa jenes Abomodell, welches das angekündigte ChatGPT-Pro darstellen würde.
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ChatGPT ist ein textbasierter Chatbot des US-amerikanischen Unternehmens OpenAI, der menschliche Sprache imitiert. Diese Fähigkeit beruht auf einem „großen KI-Sprachmodell“, auch KI-Foundation-Modell genannt, welches durch eine enorme Menge an online-verfügbaren Textdateien und menschliche Interventionen trainiert worden ist.
Auch wenn es so scheint, sollten wir uns bewusst machen, dass ChatGPT nicht den Sinn von Fragen und Anweisungen versteht. Vielmehr sind es Mathematik und Statistik, die ChatGPTs Antworten ermöglichen. Der zentrale Mechanismus dahinter ist, dass ChatGPT immer jene Worte ausgibt, die mit der höchsten Wahrscheinlichkeit auf die vorangegangenen Worte folgen. ChatGPT generiert also vor allem statistisch fundierte Muster menschlicher Sprache. Neben OpenAI nutzen zwar auch andere Unternehmen heute schon ganz ähnliche KI-Technologien. ChatGPT ist allerdings die erste Anwendung, welche den heutigen Stand an KI-Modellen zur natürlichen Sprachverarbeitung einer weltweiten Öffentlichkeit frei und einfach zugänglich gemacht hat.
Mit ChatGPT kann man in verschiedenen Sprachen Texte generieren, vervollständigen, übersetzen, überarbeiten und klassifizieren. Auch Fragen werden beantwortet – in beeindruckend natürlich anmutender Sprache. Für die politische Kommunikation kann es genutzt werden, um Informationen zu recherchieren und zusammenzufassen; Dokumente zu übersetzen; Entwürfe für Texte und Textbausteine zu erstellen; bestehende Texte zu redigieren und Fragen zur Politik zu beantworten. Denkbar ist ebenso, mittels ChatGPT Meinungsumfragen durchzuführen und auswerten zu lassen sowie politische Diskurse zu analysieren.
Mit diesen Funktionalitäten sind vielfältige Einsatzmöglichkeiten denkbar:
Redenschreiber könnten das Tool zur Recherche und für die Erstellung von Rohentwürfen für Textbausteine nutzen. Das schafft wiederum Freiraum für rhetorischen Feinschliff.
Für den Stab von Mandatsträgern ist ein Einsatz bei der Beantwortung von Bürgeranfragen denkbar. Die Details müssten dann „nur“ überprüft und angepasst werden. Dies könnte Mitarbeiterstäbe entlasten und zu schnelleren Antworten auf Bürgeranfragen führen.
Eine weitere Idee könnte sein, ChatGPT und ähnliche Modelle als Chatbot in bestehende Internetauftritte oder Apps von politischen Akteuren zu integrieren. Informationen wären dann rund um die Uhr abrufbar, inpidualisiert sowie in mehreren Sprachen zugänglich. Somit könnten Chatbots auch Kommunikationsabteilungen entlasten und ein evidenzbasiertes Lagebild der Interessen ihrer Nutzer ermöglichen.
Auch wenn es vorstellbar ist, Teile der politischen Kommunikation zu automatisieren, werden ChatGPT und vergleichbare Anwendungen den Menschen als Autor politischer Kommunikation nicht ersetzen:
Trotz aller Leistungsfähigkeit besitzen Systeme wie ChatGPT kein umfassendes Weltbild.
Folglich sind heutige KI-Modelle auch nicht in der Lage, verschiedene Informationen zu verknüpfen, zu bewerten und an entsprechende politische Kontexte anzupassen. Gerade politische Kommunikation lebt aber davon, mit der Vieldeutigkeit von Begriffen zu arbeiten, Informationen vor dem Hintergrund politischer Überzeugungen zu Argumentationen zu verdichten und im Kontext umstrittener Begrifflichkeiten sowie Interessengegensätzen formuliert zu werden. Das ChatGPT hierzu nur äußerst eingeschränkt in der Lage ist, hebt nicht nur das Programm selbst hervor. Auch ein Experiment des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Rumänien veranschaulicht dies.
Die Antworten und Ausgaben von KI-Systemen sind stark von den Trainingsdaten und den Interventionen von KI-Trainern abhängig.
Man muss sich immer bewusst sein, dass sobald die Trainingsdaten und Interventionen Fehlinformationen, Verzerrungen oder implizite Werturteile enthalten, diese durch die KI-Systeme reproduziert werden. Dieses Problem wird umso größer, wenn man, wie etwa bei ChatGPT, sehr wenig über die Trainingsdaten oder auch die Richtlinien für die Interventionen der KI-Trainer weiß.
KI-Modelle sind nur da besonders leistungsfähig, wo sehr viele Daten zur Verfügung stehen.
Gerade bei politischen Debatten, in denen sich Positionen sowie Konfliktlinien schnell verschieben und Begrifflichkeiten Umdeutungen erfahren können, muss sich erst zeigen, wie leistungsfähig solche KI-Systeme in der Praxis sind. ChatGPT etwa ist wohl nur mit Daten bis Ende 2021 trainiert.
Angesichts dieser Einschränkungen kann man gar konstatieren, dass Menschen in einer Welt der politischen Kommunikation mit ChatGTP noch wichtiger werden. Fähigkeiten, wie ganzheitliches Denken, Sensibilität für Vieldeutigkeit und Kontexte sowie kritisches Hinterfragen, gewinnen an Bedeutung. Dass hierdurch der Anspruch an Menschen in diesem Feld steigt und einfachere Routinearbeiten entfallen können, gehört aber ebenso zur Wahrheit.
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ChatGPT ist ein textbasierter Chatbot des US-amerikanischen Unternehmens OpenAI, der menschliche Sprache imitiert. Diese Fähigkeit beruht auf einem „großen KI-Sprachmodell“, auch KI-Foundation-Modell genannt, welches durch eine enorme Menge an online-verfügbaren Textdateien und menschliche Interventionen trainiert worden ist.
Auch wenn es so scheint, sollten wir uns bewusst machen, dass ChatGPT nicht den Sinn von Fragen und Anweisungen versteht. Vielmehr sind es Mathematik und Statistik, die ChatGPTs Antworten ermöglichen. Der zentrale Mechanismus dahinter ist, dass ChatGPT immer jene Worte ausgibt, die mit der höchsten Wahrscheinlichkeit auf die vorangegangenen Worte folgen. ChatGPT generiert also vor allem statistisch fundierte Muster menschlicher Sprache. Neben OpenAI nutzen zwar auch andere Unternehmen heute schon ganz ähnliche KI-Technologien. ChatGPT ist allerdings die erste Anwendung, welche den heutigen Stand an KI-Modellen zur natürlichen Sprachverarbeitung einer weltweiten Öffentlichkeit frei und einfach zugänglich gemacht hat.
Mit ChatGPT kann man in verschiedenen Sprachen Texte generieren, vervollständigen, übersetzen, überarbeiten und klassifizieren. Auch Fragen werden beantwortet – in beeindruckend natürlich anmutender Sprache. Für die politische Kommunikation kann es genutzt werden, um Informationen zu recherchieren und zusammenzufassen; Dokumente zu übersetzen; Entwürfe für Texte und Textbausteine zu erstellen; bestehende Texte zu redigieren und Fragen zur Politik zu beantworten. Denkbar ist ebenso, mittels ChatGPT Meinungsumfragen durchzuführen und auswerten zu lassen sowie politische Diskurse zu analysieren.
Mit diesen Funktionalitäten sind vielfältige Einsatzmöglichkeiten denkbar:
Redenschreiber könnten das Tool zur Recherche und für die Erstellung von Rohentwürfen für Textbausteine nutzen. Das schafft wiederum Freiraum für rhetorischen Feinschliff.
Für den Stab von Mandatsträgern ist ein Einsatz bei der Beantwortung von Bürgeranfragen denkbar. Die Details müssten dann „nur“ überprüft und angepasst werden. Dies könnte Mitarbeiterstäbe entlasten und zu schnelleren Antworten auf Bürgeranfragen führen.
Eine weitere Idee könnte sein, ChatGPT und ähnliche Modelle als Chatbot in bestehende Internetauftritte oder Apps von politischen Akteuren zu integrieren. Informationen wären dann rund um die Uhr abrufbar, inpidualisiert sowie in mehreren Sprachen zugänglich. Somit könnten Chatbots auch Kommunikationsabteilungen entlasten und ein evidenzbasiertes Lagebild der Interessen ihrer Nutzer ermöglichen.
Auch wenn es vorstellbar ist, Teile der politischen Kommunikation zu automatisieren, werden ChatGPT und vergleichbare Anwendungen den Menschen als Autor politischer Kommunikation nicht ersetzen:
Trotz aller Leistungsfähigkeit besitzen Systeme wie ChatGPT kein umfassendes Weltbild.
Folglich sind heutige KI-Modelle auch nicht in der Lage, verschiedene Informationen zu verknüpfen, zu bewerten und an entsprechende politische Kontexte anzupassen. Gerade politische Kommunikation lebt aber davon, mit der Vieldeutigkeit von Begriffen zu arbeiten, Informationen vor dem Hintergrund politischer Überzeugungen zu Argumentationen zu verdichten und im Kontext umstrittener Begrifflichkeiten sowie Interessengegensätzen formuliert zu werden. Das ChatGPT hierzu nur äußerst eingeschränkt in der Lage ist, hebt nicht nur das Programm selbst hervor. Auch ein Experiment des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Rumänien veranschaulicht dies.
Die Antworten und Ausgaben von KI-Systemen sind stark von den Trainingsdaten und den Interventionen von KI-Trainern abhängig.
Man muss sich immer bewusst sein, dass sobald die Trainingsdaten und Interventionen Fehlinformationen, Verzerrungen oder implizite Werturteile enthalten, diese durch die KI-Systeme reproduziert werden. Dieses Problem wird umso größer, wenn man, wie etwa bei ChatGPT, sehr wenig über die Trainingsdaten oder auch die Richtlinien für die Interventionen der KI-Trainer weiß.
KI-Modelle sind nur da besonders leistungsfähig, wo sehr viele Daten zur Verfügung stehen.
Gerade bei politischen Debatten, in denen sich Positionen sowie Konfliktlinien schnell verschieben und Begrifflichkeiten Umdeutungen erfahren können, muss sich erst zeigen, wie leistungsfähig solche KI-Systeme in der Praxis sind. ChatGPT etwa ist wohl nur mit Daten bis Ende 2021 trainiert.
Angesichts dieser Einschränkungen kann man gar konstatieren, dass Menschen in einer Welt der politischen Kommunikation mit ChatGTP noch wichtiger werden. Fähigkeiten, wie ganzheitliches Denken, Sensibilität für Vieldeutigkeit und Kontexte sowie kritisches Hinterfragen, gewinnen an Bedeutung. Dass hierdurch der Anspruch an Menschen in diesem Feld steigt und einfachere Routinearbeiten entfallen können, gehört aber ebenso zur Wahrheit.
]]>Das soziale Netzwerk ist für die Kommunikation von politischen Akteurinnen und Akteuren eine relevante Plattform und wird es angesichts dieser Entwicklung bleiben. Was muss man beachten, um bei Instagram erfolgreich zu sein?
Instagram ist ein optimaler Ort, um die Bekanntheit der eigenen Marke zu stärken. Der visuelle Content eignet sich hervorragend, um schnell Emotionen zu wecken, Nähe zu schaffen und Politikerinnen und Politikern ein persönliches Gesicht zu geben. Erfolgreiche Konten setzen dazu auf einen Mix aus Inhalten, die einerseits die öffentliche, professionelle Seite abdecken, und andererseits einen Blick hinter die Kulissen geben und privatere Momente teilen. Die Instagram-Community will das Gefühl haben, am Leben ihres Gegenübers teilzuhaben. Das bedeutet auch, die Userinnen und User regelmäßig durch interaktive Elemente wie Umfragen einzubinden.
Da informative Inhalte gern konsumiert werden, sollte Instagram auch für Beiträge zu aktuellen Themen genutzt werden. Dazu können Zahlen und Fakten aufbereitet und durch passende, eigene Botschaften ergänzt werden. Inhalte sollten dazu klar, verständlich und ohne Fachausdrücke kommuniziert werden und zur Plattform passen. Das heißt, jedes Bild, jedes Video und jede Story muss im richtigen Format und einer hochwertigen Auflösung ausgespielt werden.
Kommunikatorinnen und Kommunikatoren sollten in diesem Kontext ebenfalls berücksichtigen, dass auf Instagram auch die Ästhetik eine wesentliche Rolle spielt. Farben, Formen und verwendete Filter sollten sich wie ein roter Faden durch den Feed ziehen und einen harmonischen Gesamteindruck schaffen. Der optische Wiedererkennungswert ist wichtig!
Jeden Tag werden unzählige Beiträge auf Instagram geteilt. Wie schafft man es, in dieser Flut die Aufmerksamkeit der Nutzerinnen und Nutzer zu erhalten? Die Antwort lautet Storytelling. Gerade visuelle Inhalte können Narrative sehr gut transportieren. Mit Stories, Reels, Live-Formaten, Videos und Karussell-Posts stehen dafür verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Live-Videos eignen sich beispielsweise sehr gut dafür, um umfangreichere Geschichten zu vermitteln. Auch durch Stories können Zuschauerinnen und Zuschauer über einen längeren Zeitraum mitgenommen werden und zum Beispiel einen Blick hinter die Kulissen erhalten. Idealerweise setzen Stories dabei auf eine Mischung aus Video- und Bildcontent, der durch interaktive Elemente ergänzt wird.
Gelungene Erzählungen sind in sich geschlossen. Das gilt auch für das Storytelling in den sozialen Netzwerken. Der thematische Einstieg sollte interessant aufbereitet werden. Das ist umso wichtiger, da Beiträge nur wenige Sekunden haben, um die Aufmerksamkeit der Userinnen und User zu bekommen. Im Hauptteil folgen anschließend alle relevanten Informationen, ehe der Schluss die Botschaft nochmals verdeutlicht.
Natürlich können je nach Format auch Captions für das Storytelling genutzt werden. Text sollte jedoch als ergänzendes Element verstanden werden, denn visueller Content wird nicht nur schneller verarbeitet, er bleibt auch länger in Erinnerung. Fotos und Videos haben im Vergleich außerdem die besseren Interaktions- und Konversationsraten.
Dass sich mit Reels gute Reichweiten und hohe Interaktionsraten erzielen lassen, ist längst kein Geheimnis mehr. Auch wenn Instagram die Reels aufgrund von Kritik der Userinnen und User inzwischen gegenüber anderen Formaten weniger bevorzugt als zu Beginn, bleiben die kurzweiligen, unterhaltsamen Videos zentral. Besonders die jüngere Zielgruppe nutzt Reels sehr gern, weshalb sie sich gut für ihre Ansprache eignen. Ein weiterer Vorteil der Reels ist es, dass sie in der Instagram-App auch über die „Explore“-Seite ausgespielt und so potentiell auch Userinnen und Usern außerhalb der eigenen Community angezeigt werden. Dabei sollten Reels auf Instagram nicht zweitverwertet werden. Der Algorithmus scannt Kurzvideos auf Logos oder Wasserzeichen und stuft bereits andernorts geteilte Beiträge als weniger relevant ein. Besser ist es, die kurzen Videos in der Instagram-App zu erstellen. Wie das geht, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Neben Reels sind auch Live-Videos sehr gut geeignet, um mit der eigenen Community direkt und authentisch in den Austausch zu treten und die eigenen Botschaften zu festigen. Der Vorteil: Followerinnen und Follower werden von Instagram in der Regel benachrichtigt, wenn ein Account ein Live-Video startet. Da bis zu drei Accounts gemeinsam live gehen können, lassen sich beispielsweise auch Dialog-Formate sehr gut organisieren. Kollaborationen erhöhen zudem die Reichweite, da nicht nur die eigene Community, sondern auch die der anderen Accounts über das Live-Video informiert werden. Die Zusammenarbeit mit anderen Konten ist auf Instagram ohnehin ein unterschätztes Tool: Auch Feed-Beiträge sind als Co-Autorenschaft möglich. Diese werden dann sowohl auf dem eigenen als auch auf dem Account des Mitwirkenden ausgespielt. Das erhöht nicht nur die Reichweite, sondern auch das Engagement, denn sämtliche Kommentare und Likes werden auf beiden Konten angezeigt.
Auf Instagram gilt jedoch, dass erfolgreiche und reichweitenstarke Konten auf aktives Community-Management setzen. Daher: Nachrichten und Kommentare beantworten, andere Beiträge kommentieren und selbst regelmäßig Likes vergeben.
[1] Jung.Digital.Engagiert – d|part
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Das soziale Netzwerk ist für die Kommunikation von politischen Akteurinnen und Akteuren eine relevante Plattform und wird es angesichts dieser Entwicklung bleiben. Was muss man beachten, um bei Instagram erfolgreich zu sein?
Instagram ist ein optimaler Ort, um die Bekanntheit der eigenen Marke zu stärken. Der visuelle Content eignet sich hervorragend, um schnell Emotionen zu wecken, Nähe zu schaffen und Politikerinnen und Politikern ein persönliches Gesicht zu geben. Erfolgreiche Konten setzen dazu auf einen Mix aus Inhalten, die einerseits die öffentliche, professionelle Seite abdecken, und andererseits einen Blick hinter die Kulissen geben und privatere Momente teilen. Die Instagram-Community will das Gefühl haben, am Leben ihres Gegenübers teilzuhaben. Das bedeutet auch, die Userinnen und User regelmäßig durch interaktive Elemente wie Umfragen einzubinden.
Da informative Inhalte gern konsumiert werden, sollte Instagram auch für Beiträge zu aktuellen Themen genutzt werden. Dazu können Zahlen und Fakten aufbereitet und durch passende, eigene Botschaften ergänzt werden. Inhalte sollten dazu klar, verständlich und ohne Fachausdrücke kommuniziert werden und zur Plattform passen. Das heißt, jedes Bild, jedes Video und jede Story muss im richtigen Format und einer hochwertigen Auflösung ausgespielt werden.
Kommunikatorinnen und Kommunikatoren sollten in diesem Kontext ebenfalls berücksichtigen, dass auf Instagram auch die Ästhetik eine wesentliche Rolle spielt. Farben, Formen und verwendete Filter sollten sich wie ein roter Faden durch den Feed ziehen und einen harmonischen Gesamteindruck schaffen. Der optische Wiedererkennungswert ist wichtig!
Jeden Tag werden unzählige Beiträge auf Instagram geteilt. Wie schafft man es, in dieser Flut die Aufmerksamkeit der Nutzerinnen und Nutzer zu erhalten? Die Antwort lautet Storytelling. Gerade visuelle Inhalte können Narrative sehr gut transportieren. Mit Stories, Reels, Live-Formaten, Videos und Karussell-Posts stehen dafür verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Live-Videos eignen sich beispielsweise sehr gut dafür, um umfangreichere Geschichten zu vermitteln. Auch durch Stories können Zuschauerinnen und Zuschauer über einen längeren Zeitraum mitgenommen werden und zum Beispiel einen Blick hinter die Kulissen erhalten. Idealerweise setzen Stories dabei auf eine Mischung aus Video- und Bildcontent, der durch interaktive Elemente ergänzt wird.
Gelungene Erzählungen sind in sich geschlossen. Das gilt auch für das Storytelling in den sozialen Netzwerken. Der thematische Einstieg sollte interessant aufbereitet werden. Das ist umso wichtiger, da Beiträge nur wenige Sekunden haben, um die Aufmerksamkeit der Userinnen und User zu bekommen. Im Hauptteil folgen anschließend alle relevanten Informationen, ehe der Schluss die Botschaft nochmals verdeutlicht.
Natürlich können je nach Format auch Captions für das Storytelling genutzt werden. Text sollte jedoch als ergänzendes Element verstanden werden, denn visueller Content wird nicht nur schneller verarbeitet, er bleibt auch länger in Erinnerung. Fotos und Videos haben im Vergleich außerdem die besseren Interaktions- und Konversationsraten.
Dass sich mit Reels gute Reichweiten und hohe Interaktionsraten erzielen lassen, ist längst kein Geheimnis mehr. Auch wenn Instagram die Reels aufgrund von Kritik der Userinnen und User inzwischen gegenüber anderen Formaten weniger bevorzugt als zu Beginn, bleiben die kurzweiligen, unterhaltsamen Videos zentral. Besonders die jüngere Zielgruppe nutzt Reels sehr gern, weshalb sie sich gut für ihre Ansprache eignen. Ein weiterer Vorteil der Reels ist es, dass sie in der Instagram-App auch über die „Explore“-Seite ausgespielt und so potentiell auch Userinnen und Usern außerhalb der eigenen Community angezeigt werden. Dabei sollten Reels auf Instagram nicht zweitverwertet werden. Der Algorithmus scannt Kurzvideos auf Logos oder Wasserzeichen und stuft bereits andernorts geteilte Beiträge als weniger relevant ein. Besser ist es, die kurzen Videos in der Instagram-App zu erstellen. Wie das geht, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Neben Reels sind auch Live-Videos sehr gut geeignet, um mit der eigenen Community direkt und authentisch in den Austausch zu treten und die eigenen Botschaften zu festigen. Der Vorteil: Followerinnen und Follower werden von Instagram in der Regel benachrichtigt, wenn ein Account ein Live-Video startet. Da bis zu drei Accounts gemeinsam live gehen können, lassen sich beispielsweise auch Dialog-Formate sehr gut organisieren. Kollaborationen erhöhen zudem die Reichweite, da nicht nur die eigene Community, sondern auch die der anderen Accounts über das Live-Video informiert werden. Die Zusammenarbeit mit anderen Konten ist auf Instagram ohnehin ein unterschätztes Tool: Auch Feed-Beiträge sind als Co-Autorenschaft möglich. Diese werden dann sowohl auf dem eigenen als auch auf dem Account des Mitwirkenden ausgespielt. Das erhöht nicht nur die Reichweite, sondern auch das Engagement, denn sämtliche Kommentare und Likes werden auf beiden Konten angezeigt.
Auf Instagram gilt jedoch, dass erfolgreiche und reichweitenstarke Konten auf aktives Community-Management setzen. Daher: Nachrichten und Kommentare beantworten, andere Beiträge kommentieren und selbst regelmäßig Likes vergeben.
[1] Jung.Digital.Engagiert – d|part
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Inzwischen ist die Social-Media-Welt deutlich ausdifferenzierter und Facebook nur noch eine Plattform von vielen. Und während alle von Instagram, TikTok und Co. sprechen, fragt man sich, wer eigentlich noch auf Facebook aktiv ist. Braucht es noch einen Account? Falls die Antwort ja lautet – was muss man beachten, um dort erfolgreich zu kommunizieren?
Facebooks Nutzerzahlen stagnieren. Allerdings auf dem sehr hohen Niveau von 2,9 Milliarden monatlich aktiven Nutzerinnen und Nutzern weltweit. Zum Vergleich: Instagram kommt auf etwa 1,5 Milliarden, Twitter auf ca. 436 Millionen.[1]
Auch in Deutschland ist Facebook noch immer das größte Netzwerk und kann auf eine Community von 44 Millionen aktiven Userinnen und Usern bauen.[2] Von ihnen nutzen immerhin 35 Prozent die Plattform täglich oder wöchentlich.[3] Facebook deckt damit ein großes Spektrum der Gesellschaft ab – allerdings gibt es auch Lücken. Denn während insbesondere Personen über 30 Jahre die Plattform nach wie vor regelmäßig nutzen, sind Jüngere deutlich weniger vertreten. Sie trifft man eher bei Instagram oder TikTok an. Ist die eigene Zielgruppe also vorrangig die Generation Z, so ist man auf Facebook eher schlecht aufgehoben.
Wer Facebook kontinuierlich nutzt, der wird festgestellt haben, dass die organische Reichweite von Beiträgen sukzessive abgenommen hat. Viele Followerinnen und Follower sind nicht mehr ausreichend, um eine gute Reichweite zu erzielen. Das mag wenig verwundern, denn Facebook ist ein Unternehmen, das sich vor allem durch Werbung finanziert und deshalb ein Interesse daran hat, dass bezahlte Posts geschaltet werden. Um auch mit organischen Beiträgen Reichweite zu erzielen, ist es wichtig, den Algorithmus der Plattform grundlegend zu verstehen.
Neben der Aktualität bewertet er auch die Beziehung zwischen der Person, die einen Post teilt und der, die ihn empfängt. Hier geht es darum, wie interessiert eine Nutzerin bzw. ein Nutzer an der Gegenseitige ist und wie häufig sie oder er mit dieser interagiert. Zudem trifft der Algorithmus eine Vorhersage darüber, welche Beiträge Diskussionen und Gespräche fördern. Diese werden auch als „meaningful interactions“ bezeichnet. Damit Beiträge größere Reichweiten bekommen, sollten sie kommentiert, geteilt oder gelikt werden. Das hält die Userinnen und User auf der Plattform und wird vom Algorithmus belohnt.
Diesen Hintergrund gilt es bei der Kommunikation zu beachten. Inhalte sollten die eigene Community fesseln. Eine begleitende Frage kann zudem eingesetzt werden, um natürliche Diskussionen zu fördern. Auch Kommentare sollten als Chance gesehen und, wenn es sinnvoll erscheint, beantwortet werden.
Facebook bietet zahlreiche verschiedene Formate und ist damit eine Art „Schweizer Taschenmesser“ der sozialen Netzwerke. Von klassischen Textbeiträgen über Bild- und Video-Content, Veranstaltungen, den Austausch in Gruppen bis hin zu Storys finden Nutzerinnen und Nutzer hier eine große Fülle an Features.
Ein wesentlicher Pluspunkt der Plattform ist die lokale und regionale Vernetzung. Das spiegelt sich besonders im Kosmos der Facebook-Gruppen wider. Sie sind der Ort, an dem sich die Community zu den unterschiedlichsten Themen austauscht. Aufgrund des verbindenden Interesses innerhalb der Gruppen bieten sie einen idealen Ort, um Diskussionen zu fördern. Der Aufbau einer Gruppe eignet sich zusätzlich zur eigenen Seite sehr gut, um die Community zu binden und Inhalte strategisch auszuspielen.
Grundsätzlich gilt auch auf Facebook, dass Bewegtbild-Content und Fotos mehr Interaktionen und Aufmerksamkeit erzielen. Aktuelle Erhebungen zeigen neben Statusbeiträgen hier die höchsten Engagement-Quoten.[4] Bei der Einbindung von Bildern sollte allerdings darauf geachtet werden, dass sie deutlich authentischer aussehen als bei Instagram. Textbeiträge sollten eher knappgehalten werden, aber auch gut erzählte Geschichten können Aufmerksamkeit erzeugen.
Ein weiterer Vorteil der Plattform besteht in seinem gut funktionierenden, vergleichsweise günstigen Werbetool. Damit ist es nicht nur möglich, Werbung zielgenau nach demographischen Merkmalen und Interessen zuzuschneiden, es gibt zudem auch verschiedene Möglichkeiten im Hinblick auf die Budgetierung. Bereits mit geringen finanziellen Mitteln kann eine Kampagne erstellt werden. Damit eignet sich Facebook auch als Werbemedium für politische Kommunikation. Doch Achtung: Wer als Kandidatin bzw. Kandidat oder Kampagnenmanagerin bzw. -manager auf der Plattform unterwegs ist, der muss sich entsprechend authentifizieren.
Facebook im Jahr 2023 ist ein anderes Netzwerk als vor einiger Zeit. Die Nutzerinnen und Nutzer sind älter geworden, die Reichweiten geringer. Wer auf der Plattform dennoch seine Zielgruppe findet, ist hier noch immer gut aufgehoben. Facebook bietet zahlreiche Formate und Features, die für die Kommunikation sehr gut genutzt werden können. Wichtig ist dabei vor allem eines: Interaktionen fördern, wo es geht.
[1] Digital 2022 Report – We are Social & Hootsuite
[2] Social Media Users in Germany 2022 NapoleonCat.
[4] Digital 2022 Report – We are Social | Hootsuite
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Inzwischen ist die Social-Media-Welt deutlich ausdifferenzierter und Facebook nur noch eine Plattform von vielen. Und während alle von Instagram, TikTok und Co. sprechen, fragt man sich, wer eigentlich noch auf Facebook aktiv ist. Braucht es noch einen Account? Falls die Antwort ja lautet – was muss man beachten, um dort erfolgreich zu kommunizieren?
Facebooks Nutzerzahlen stagnieren. Allerdings auf dem sehr hohen Niveau von 2,9 Milliarden monatlich aktiven Nutzerinnen und Nutzern weltweit. Zum Vergleich: Instagram kommt auf etwa 1,5 Milliarden, Twitter auf ca. 436 Millionen.[1]
Auch in Deutschland ist Facebook noch immer das größte Netzwerk und kann auf eine Community von 44 Millionen aktiven Userinnen und Usern bauen.[2] Von ihnen nutzen immerhin 35 Prozent die Plattform täglich oder wöchentlich.[3] Facebook deckt damit ein großes Spektrum der Gesellschaft ab – allerdings gibt es auch Lücken. Denn während insbesondere Personen über 30 Jahre die Plattform nach wie vor regelmäßig nutzen, sind Jüngere deutlich weniger vertreten. Sie trifft man eher bei Instagram oder TikTok an. Ist die eigene Zielgruppe also vorrangig die Generation Z, so ist man auf Facebook eher schlecht aufgehoben.
Wer Facebook kontinuierlich nutzt, der wird festgestellt haben, dass die organische Reichweite von Beiträgen sukzessive abgenommen hat. Viele Followerinnen und Follower sind nicht mehr ausreichend, um eine gute Reichweite zu erzielen. Das mag wenig verwundern, denn Facebook ist ein Unternehmen, das sich vor allem durch Werbung finanziert und deshalb ein Interesse daran hat, dass bezahlte Posts geschaltet werden. Um auch mit organischen Beiträgen Reichweite zu erzielen, ist es wichtig, den Algorithmus der Plattform grundlegend zu verstehen.
Neben der Aktualität bewertet er auch die Beziehung zwischen der Person, die einen Post teilt und der, die ihn empfängt. Hier geht es darum, wie interessiert eine Nutzerin bzw. ein Nutzer an der Gegenseitige ist und wie häufig sie oder er mit dieser interagiert. Zudem trifft der Algorithmus eine Vorhersage darüber, welche Beiträge Diskussionen und Gespräche fördern. Diese werden auch als „meaningful interactions“ bezeichnet. Damit Beiträge größere Reichweiten bekommen, sollten sie kommentiert, geteilt oder gelikt werden. Das hält die Userinnen und User auf der Plattform und wird vom Algorithmus belohnt.
Diesen Hintergrund gilt es bei der Kommunikation zu beachten. Inhalte sollten die eigene Community fesseln. Eine begleitende Frage kann zudem eingesetzt werden, um natürliche Diskussionen zu fördern. Auch Kommentare sollten als Chance gesehen und, wenn es sinnvoll erscheint, beantwortet werden.
Facebook bietet zahlreiche verschiedene Formate und ist damit eine Art „Schweizer Taschenmesser“ der sozialen Netzwerke. Von klassischen Textbeiträgen über Bild- und Video-Content, Veranstaltungen, den Austausch in Gruppen bis hin zu Storys finden Nutzerinnen und Nutzer hier eine große Fülle an Features.
Ein wesentlicher Pluspunkt der Plattform ist die lokale und regionale Vernetzung. Das spiegelt sich besonders im Kosmos der Facebook-Gruppen wider. Sie sind der Ort, an dem sich die Community zu den unterschiedlichsten Themen austauscht. Aufgrund des verbindenden Interesses innerhalb der Gruppen bieten sie einen idealen Ort, um Diskussionen zu fördern. Der Aufbau einer Gruppe eignet sich zusätzlich zur eigenen Seite sehr gut, um die Community zu binden und Inhalte strategisch auszuspielen.
Grundsätzlich gilt auch auf Facebook, dass Bewegtbild-Content und Fotos mehr Interaktionen und Aufmerksamkeit erzielen. Aktuelle Erhebungen zeigen neben Statusbeiträgen hier die höchsten Engagement-Quoten.[4] Bei der Einbindung von Bildern sollte allerdings darauf geachtet werden, dass sie deutlich authentischer aussehen als bei Instagram. Textbeiträge sollten eher knappgehalten werden, aber auch gut erzählte Geschichten können Aufmerksamkeit erzeugen.
Ein weiterer Vorteil der Plattform besteht in seinem gut funktionierenden, vergleichsweise günstigen Werbetool. Damit ist es nicht nur möglich, Werbung zielgenau nach demographischen Merkmalen und Interessen zuzuschneiden, es gibt zudem auch verschiedene Möglichkeiten im Hinblick auf die Budgetierung. Bereits mit geringen finanziellen Mitteln kann eine Kampagne erstellt werden. Damit eignet sich Facebook auch als Werbemedium für politische Kommunikation. Doch Achtung: Wer als Kandidatin bzw. Kandidat oder Kampagnenmanagerin bzw. -manager auf der Plattform unterwegs ist, der muss sich entsprechend authentifizieren.
Facebook im Jahr 2023 ist ein anderes Netzwerk als vor einiger Zeit. Die Nutzerinnen und Nutzer sind älter geworden, die Reichweiten geringer. Wer auf der Plattform dennoch seine Zielgruppe findet, ist hier noch immer gut aufgehoben. Facebook bietet zahlreiche Formate und Features, die für die Kommunikation sehr gut genutzt werden können. Wichtig ist dabei vor allem eines: Interaktionen fördern, wo es geht.
[1] Digital 2022 Report – We are Social & Hootsuite
[2] Social Media Users in Germany 2022 NapoleonCat.
[4] Digital 2022 Report – We are Social | Hootsuite
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Es braucht nicht viele Personen, um eine Parteistruktur zu hacken und den Diskurs an sich zu reißen. Wenn sich niemand mehr in den Parteien engagiert, können wenige Menschen für viele sprechen. Das schwächt eine Demokratie. Aus diesem Grund ist es längst überfällig, dass Parteien ihre eigenen Strukturen hinterfragen:
In einem Maschinenraum wird gearbeitet: Dort werden die Leitplanken für die Zukunft zusammengeschraubt. Es braucht viele Hände für gute Ergebnisse und es gibt genug Arbeit für mehr. Wenn wir unser Land zukunftsfähig aufstellen wollen, dann müssen sich jetzt alle ehren- und hauptamtlichen Parteimitglieder einmischen, sich stärker als zuvor hinterfragen und alle Bürger sich aktiver als zuvor in den politischen Diskurs einbringen. Demokratie kann mehr als alle vier Jahre ein Kreuz zu machen.
Es liegt an uns, uns für Parteien zu engagieren, die unsere Überzeugungen widerspiegeln und eine Zukunft gestalten, die wir uns für uns und unsere Kinder wünschen. Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind vielfältig: Digitalisierung, wirtschaftliche Unsicherheit, Klimawandel, soziale Ungerechtigkeit - um nur einige zu nennen. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, brauchen wir eine starke politische Kraft. Eine Kraft, die von einer breiten Basis von engagierten Bürgern geschultert wird.
Wir können dazu beitragen, indem wir uns in Parteien engagieren, Veranstaltungen besuchen, uns mit anderen Menschen austauschen und aktiv an politischen Entscheidungen teilnehmen. Wir müssen uns bewusst machen, dass es uns alle betrifft und dass jeder von uns einen Beitrag leisten kann und muss. Nur so können wir eine starke und zukunftsfähige Demokratie aufbauen. Lasst uns gemeinsam Parteien so attraktiv machen, dass wir unseren Lieblingskollegen gerne nach Feierabend zu einer Parteiveranstaltung mitnehmen.
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Es braucht nicht viele Personen, um eine Parteistruktur zu hacken und den Diskurs an sich zu reißen. Wenn sich niemand mehr in den Parteien engagiert, können wenige Menschen für viele sprechen. Das schwächt eine Demokratie. Aus diesem Grund ist es längst überfällig, dass Parteien ihre eigenen Strukturen hinterfragen:
In einem Maschinenraum wird gearbeitet: Dort werden die Leitplanken für die Zukunft zusammengeschraubt. Es braucht viele Hände für gute Ergebnisse und es gibt genug Arbeit für mehr. Wenn wir unser Land zukunftsfähig aufstellen wollen, dann müssen sich jetzt alle ehren- und hauptamtlichen Parteimitglieder einmischen, sich stärker als zuvor hinterfragen und alle Bürger sich aktiver als zuvor in den politischen Diskurs einbringen. Demokratie kann mehr als alle vier Jahre ein Kreuz zu machen.
Es liegt an uns, uns für Parteien zu engagieren, die unsere Überzeugungen widerspiegeln und eine Zukunft gestalten, die wir uns für uns und unsere Kinder wünschen. Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind vielfältig: Digitalisierung, wirtschaftliche Unsicherheit, Klimawandel, soziale Ungerechtigkeit - um nur einige zu nennen. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, brauchen wir eine starke politische Kraft. Eine Kraft, die von einer breiten Basis von engagierten Bürgern geschultert wird.
Wir können dazu beitragen, indem wir uns in Parteien engagieren, Veranstaltungen besuchen, uns mit anderen Menschen austauschen und aktiv an politischen Entscheidungen teilnehmen. Wir müssen uns bewusst machen, dass es uns alle betrifft und dass jeder von uns einen Beitrag leisten kann und muss. Nur so können wir eine starke und zukunftsfähige Demokratie aufbauen. Lasst uns gemeinsam Parteien so attraktiv machen, dass wir unseren Lieblingskollegen gerne nach Feierabend zu einer Parteiveranstaltung mitnehmen.
]]>Doch wie entfacht die politische Rede eine kraftvolle Strömung statt heißer Luft? Wie wird sie zum zentralen Instrument politischer Führung, das dazu beiträgt, Verheißung zu organisieren und Mehrheiten für die eigene Politik zu gewinnen? Genauso wie eine kraftvolle Windkraftanlage typischerweise aus drei Rotorblättern besteht, hat eine wirkungsvolle Rede drei Kernelemente.
Ich bin ein Berliner … Durch Deutschland muss ein Ruck gehen … Wir wählen die Freiheit - im Zentrum einer guten politischen Rede steht zuallererst ein einziger, kraftvoller Satz. Er beantwortet mit möglichst eingängigen Worten die Frage: Was ist mein ureigenes Anliegen als Politiker/-in mit dieser Rede? Was möchte ich, dass mein Publikum als Merksatz mit nach Hause nimmt?
Redenschreiben bedeutet, die eigenen Gedanken und Inhalte auf das Wesentliche zu fokussieren und sie zu komprimieren. Der griechische Lyriker Archilochos hat für die Kunst zur Reduktion ein berühmtes Bild gefunden: „Der Fuchs weiß viele Dinge, aber der Igel weiß eine große Sache.“ Das Ziel beim Redenschreiben muss es daher sein, sich auf einen Satz mit möglichst großer Wirkung zu konzentrieren. Also: weniger ist mehr.
Eine Kernbotschaft ist meistens dann überzeugend und wirkungsvoll, wenn sie vier Kriterien erfüllt: Sie ist bildhaft, verständlich, sprachlich originell. Sie ist zusammenfassend und reduziert Komplexität. Sie ist stark wertend und vertritt eine klare Meinung. Und sie ist führungsstark und spricht einen in die Zukunft gerichteten Appell aus. Kann das überhaupt gelingen? Yes, we can!
Eine gute Kernbotschaft alleine entfaltet noch keine überzeugende Wirkung. Sie bleibt bestenfalls ein interessanter Satz, der aber nicht verinnerlicht werden kann, weil die Glaubhaftmachung durch eine umgebende Struktur fehlt. Die Kernbotschaft muss eingeführt, ausgeführt und abgebunden werden. Es kommt also nicht nur auf die Auswahl der Kernbotschaft, sondern auch auf ihre Anordnung an.
Dazu bieten sich – ob kurzes Grußwort oder längere Grundsatzrede – die folgenden fünf Abschnitte an:
Auf die Entwicklung der Kernbotschaft folgt somit in der Regel ein schematischer Gliederungsentwurf, der gedanklich die Rede skizziert, aber noch kein ausformulierter Text ist. Wichtig ist in diesem Produktionsstadium nicht die Sprache, sondern die dramaturgische Gedankenführung, die sich an einem berühmten Hollywood-Grundsatz orientieren sollte: „Mit einem Erdbeben anfangen und dann langsam steigern.“
Erst nach Identifikation der Kernbotschaft und Entwurf der Gliederung folgt die sprachlich-stilistische Produktion des Redemanuskripts. Es geht hier um das Vermitteln der Kernbotschaft in einer sprachlichen Form, die allgemeinverständlich, unterhaltsam und wirkungsvoll ist. Auch dazu gibt es eine hilfreiche Devise, und zwar von Lessing: „Schreibe, wie Du redest!“
Das bedeutet: Einfache und bildhafte Worte wie schmelzende Polkappen und Gletscher wählen und abstrakte Wörter wie Klimaerwärmung meiden. Es bedeutet, einfach Sätze zu wählen – also Hauptsätze mit max. 10-12 Wörtern ohne Nebensätze und ohne Substantivierungen. Statt: „Nach erfolgter Ankunft und Besichtigung der Verhältnisse war mir die Erringung des Sieges möglich.“ Besser: „Ich kam, sah und siegte.“ Und es bedeutet, verschiedene Wortarten gezielt zu benutzen: Adjektive veranschaulichen, Verben bewegen, Pronomen verbinden und Substantive benennen Dinge: „Wir digitalisieren, automatisieren, vernetzen und elektrifizieren, um Mobilität möglichst sauber und effizient zu machen. Gleichzeitig wollen wir das Klima schützen. Um dies zu schaffen, brauchen wir die Forschung. Ohne Forschung kein Fortschritt.“
Klare Kernbotschaft, stringente Gliederung, lebendige Sprache: So entstehen rhythmische Reden, die Aufmerksamkeit schaffen, Orientierung geben und in Erinnerung bleiben. Kurzum: So wird die politische Rede zum Windrad, das Köpfe und Herzen bewegt.
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Doch wie entfacht die politische Rede eine kraftvolle Strömung statt heißer Luft? Wie wird sie zum zentralen Instrument politischer Führung, das dazu beiträgt, Verheißung zu organisieren und Mehrheiten für die eigene Politik zu gewinnen? Genauso wie eine kraftvolle Windkraftanlage typischerweise aus drei Rotorblättern besteht, hat eine wirkungsvolle Rede drei Kernelemente.
Ich bin ein Berliner … Durch Deutschland muss ein Ruck gehen … Wir wählen die Freiheit - im Zentrum einer guten politischen Rede steht zuallererst ein einziger, kraftvoller Satz. Er beantwortet mit möglichst eingängigen Worten die Frage: Was ist mein ureigenes Anliegen als Politiker/-in mit dieser Rede? Was möchte ich, dass mein Publikum als Merksatz mit nach Hause nimmt?
Redenschreiben bedeutet, die eigenen Gedanken und Inhalte auf das Wesentliche zu fokussieren und sie zu komprimieren. Der griechische Lyriker Archilochos hat für die Kunst zur Reduktion ein berühmtes Bild gefunden: „Der Fuchs weiß viele Dinge, aber der Igel weiß eine große Sache.“ Das Ziel beim Redenschreiben muss es daher sein, sich auf einen Satz mit möglichst großer Wirkung zu konzentrieren. Also: weniger ist mehr.
Eine Kernbotschaft ist meistens dann überzeugend und wirkungsvoll, wenn sie vier Kriterien erfüllt: Sie ist bildhaft, verständlich, sprachlich originell. Sie ist zusammenfassend und reduziert Komplexität. Sie ist stark wertend und vertritt eine klare Meinung. Und sie ist führungsstark und spricht einen in die Zukunft gerichteten Appell aus. Kann das überhaupt gelingen? Yes, we can!
Eine gute Kernbotschaft alleine entfaltet noch keine überzeugende Wirkung. Sie bleibt bestenfalls ein interessanter Satz, der aber nicht verinnerlicht werden kann, weil die Glaubhaftmachung durch eine umgebende Struktur fehlt. Die Kernbotschaft muss eingeführt, ausgeführt und abgebunden werden. Es kommt also nicht nur auf die Auswahl der Kernbotschaft, sondern auch auf ihre Anordnung an.
Dazu bieten sich – ob kurzes Grußwort oder längere Grundsatzrede – die folgenden fünf Abschnitte an:
Auf die Entwicklung der Kernbotschaft folgt somit in der Regel ein schematischer Gliederungsentwurf, der gedanklich die Rede skizziert, aber noch kein ausformulierter Text ist. Wichtig ist in diesem Produktionsstadium nicht die Sprache, sondern die dramaturgische Gedankenführung, die sich an einem berühmten Hollywood-Grundsatz orientieren sollte: „Mit einem Erdbeben anfangen und dann langsam steigern.“
Erst nach Identifikation der Kernbotschaft und Entwurf der Gliederung folgt die sprachlich-stilistische Produktion des Redemanuskripts. Es geht hier um das Vermitteln der Kernbotschaft in einer sprachlichen Form, die allgemeinverständlich, unterhaltsam und wirkungsvoll ist. Auch dazu gibt es eine hilfreiche Devise, und zwar von Lessing: „Schreibe, wie Du redest!“
Das bedeutet: Einfache und bildhafte Worte wie schmelzende Polkappen und Gletscher wählen und abstrakte Wörter wie Klimaerwärmung meiden. Es bedeutet, einfach Sätze zu wählen – also Hauptsätze mit max. 10-12 Wörtern ohne Nebensätze und ohne Substantivierungen. Statt: „Nach erfolgter Ankunft und Besichtigung der Verhältnisse war mir die Erringung des Sieges möglich.“ Besser: „Ich kam, sah und siegte.“ Und es bedeutet, verschiedene Wortarten gezielt zu benutzen: Adjektive veranschaulichen, Verben bewegen, Pronomen verbinden und Substantive benennen Dinge: „Wir digitalisieren, automatisieren, vernetzen und elektrifizieren, um Mobilität möglichst sauber und effizient zu machen. Gleichzeitig wollen wir das Klima schützen. Um dies zu schaffen, brauchen wir die Forschung. Ohne Forschung kein Fortschritt.“
Klare Kernbotschaft, stringente Gliederung, lebendige Sprache: So entstehen rhythmische Reden, die Aufmerksamkeit schaffen, Orientierung geben und in Erinnerung bleiben. Kurzum: So wird die politische Rede zum Windrad, das Köpfe und Herzen bewegt.
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Das Gespräch wurde von Marcel Schmidt geführt und am 10.01.2023 aufgezeichnet.
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Das Gespräch wurde von Marcel Schmidt geführt und am 10.01.2023 aufgezeichnet.
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