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Klimaschutz in der Sozialen Marktwirtschaft

Klimaschutz ist für uns alle wichtig. Denn erst das Erdklima ermöglicht Leben auf unserem Planeten. Dass Klimaschutz in der aktuellen politischen Debatte längst angekommen ist, zeigen unter anderem die Agenda der europäischen und globalen Politik (z. B. mit dem „Green Deal“ der Europäischen Union) als auch soziale Bewegungen (z. B. „Fridays for Future“). Und auch Deutschland geht voran: Bis 2030 sollen die deutschen Treibhausgasemissionen hierzulande um 55 Prozent (gegenüber 1990) sinken, bis 2040 um 70 Prozent. Im Jahr 2050 soll Deutschland dann klimaneutral sein.

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Klimaschutz und Soziale Marktwirtschaft

Doch wie kann Klimaschutz hierzulande nun konkret umgesetzt werden? Unsere Soziale Marktwirtschaft als Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung verfügt über ordnungspolitische Instrumente, mit denen Klimaschutz wirksam und sozialverträglich verwirklicht werden kann.

Die Unterrichtseinheit befasst sich mit den ordnungspolitischen Rahmenbedingungen zum Klimaschutz. Unter anderem wird der Emissionshandel thematisiert, mit dem CO2-Emissionen wirkungsvoll bepreist werden können. Darüber hinaus wird eine reflektierende Auseinandersetzung mit der Energiewende sowie dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert.

Wie viel Treibhausgasemissionen produzierst du?

Für den Klimawandel verantwortlich sind die sogenannten Treibhausgase Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O) und die Gruppe der fluorierten Treibhausgase (F-Gase).

Die Klimawirksamkeit dieser Treibhausgase wird in CO2-Äquivalenten ausgedrückt. In dieser Einheit wird angegeben, wie stark ein Gas im Vergleich zur gleichen Menge CO2 zur Erderwärmung beiträgt. So hat Methan ein CO2- Äquivalent von 21, d.h., es ist 21-mal klimawirksamer als Kohlendioxid. Dennoch entfallen in Deutschland 88 % der Freisetzung von Treibhausgasen auf Kohlendioxid.

So produzierte im Jahr 2018 ein Einwohner Deutschlands durchschnittlich 9,2 Tonnen CO2. Damit waren die Pro-Kopf-CO2-Emissionen fast doppelt so hoch wie der globale Durchschnitt von 4,91 Tonnen. Woran liegt das? Trotz vergleichsweise hoher Umweltstandards, hat das strukturelle Gründe: Deutschland ist ein „Industrieland“ und hat einen hohen Anteil an produzierendem Gewerbe.

Zudem produzieren wir alle mit unserem alltäglichen Handeln und Wirtschaften Treibhausgase. Finde heraus, wie viel Treibhausgase einige deiner Alltagstätigkeiten verursachen.

Treibhausgasemissionen als Herausforderung für den Markt

Wir alle produzieren mit unserem Handeln und Wirtschaften Tag für Tag Treibhausgasemissionen, die zum Klimawandel beitragen. Die Folgen schaden uns allen und bringen hohe Kosten mit sich. Dieses Erklärvideo veranschaulicht, über welch unterschiedlichen Instrumente die Soziale Marktwirtschaft verfügt, um den Klimaschutz zu fördern. Arbeite heraus, um welche Instrumente es im Einzelnen geht.

Wer produziert wie viel Treibhausgas?

2019 wurden in Deutschland Treibhausgase von insgesamt 809,8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen. Mit dem Inkrafttreten des Bundes-Klimaschutzgesetzes im Dezember 2019 wurde unter anderem eine jährlich sinkende Jahresemissionsmenge für die Sektoren Verkehr, Energie, Industrie, Gebäude, Landwirtschaft sowie die Abfallwirtschaft geschaffen („Sektorziele“). Dabei sind die einzelnen Sektoren für unterschiedlich hohe Anteile an den gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich. Finde heraus, welcher Sektor am meisten und welcher am wenigsten Treibhausgase produziert.

Treibhausgase in Deutschland (1990 –2050)

Spätestens seit dem Jahr 1990 war bekannt, dass Treibhausgase Auswirkungen auf unser Weltklima haben. In allen Abkommen zur Senkung von Treibhausgasen wird daher immer das Jahr 1990 als Referenzjahr genommen. Heutiges zentrales Ziel der deutschen Klimaschutzpolitik ist die Minderung von Treibhausgasemissionen. Bis zum Jahr 2020 sollen sie um 40 Prozent und bis 2030 um 55 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 reduziert werden. Im Jahr 2050 soll in Deutschland Treibhausgasneutralität erreicht werden.

Immer wieder wird jedoch kritisiert, dass eine Reduktion der Treibhausgasemissionen zu hohe Kosten verursacht und die Wirtschaftsleistung schwächt. Dies geht einher mit dem Hinweis, dass Deutschland lediglich für 2 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich ist und der Forderung nach einer Ausrichtung an Effizienzgesichtspunkten.

Kann die Soziale Marktwirtschaft – das Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell der Bundesrepublik Deutschland – ein Lösungsansatz sein, um Wirtschaft und Klimaschutz sinnvoll zu verbinden?

 

Soziale Marktwirtschaft und Klimaschutz: Wie funktioniert der Emissionshandel?

Seit 2005 ist der Europäische Emissionshandel (EU-ETS) das zentrale Klimaschutzinstrument der EU. Mit ihm sollen die Treibhausgas-Emissionen der teilnehmenden Energiewirtschaft und der energieintensiven Industrie reduziert werden. Im EU-ETS werden die Emissionen von europaweit rund 11.000 Anlagen erfasst. Ab 2021 wird in Deutschland darüber hinaus ein ergänzendes Emissionshandelssystem für nahezu alle übrigen CO2-Emissionen eingeführt, die durch Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Öl und Gas entstehen.

Beim Emissionshandel dürfen die Verursacher von Emissionen nur eine bestimmte Menge an Kohlendioxid (CO2) ausstoßen. Jede Tonne CO2, die sie ausstoßen, muss durch ein Emissionsrecht gedeckt sein. Diese Emissionsrechte werden Zertifikate genannt. Wer mehr CO2 ausstößt, muss Zertifikate nachkaufen – und dafür bezahlen. Wer weniger ausstößt, kann seine ungenutzten Zertifikate verkaufen. Mit den Jahren werden immer weniger Zertifikate ausgegeben, was bedeutet, dass die Emissionsrechte immer knapper und teurer auf dem Markt gehandelt werden. So steigt die Notwendigkeit zur CO2-Einsparung und wird durch den Markt verstärkt.

Die Unternehmen A, B und C haben eine festgelegte Anzahl Emissionsrechte erhalten. Ihre tatsächlichen Emissionen weichen jedoch davon ab. Was geschieht nun beim Emissionshandel?

Klimaschutz in deinem Unternehmen – triff die richtige Entscheidung

Um einen effektiven und effizienten Klimaschutz zu gewährleisten, wurde 2003 vom Europäischen Parlament und dem Rat der EU die Einführung des Emissionshandels beschlossen. Für die Umsetzung wurden vom EU-Parlament und vom EU-Rat Regeln und Mechanismen verabschiedet. Das hat zur Folge, dass seit 2005 in der gesamten EU alle emissionshandelspflichtigen Unternehmen nach den gleichen Regeln handeln müssen, ein sogenanntes „Level-Playing Field“.

Wie und in welchem Ausmaß jedoch das einzelne Unternehmen sich am Emissionshandel schlussendlich beteiligt, ist den Unternehmen selbst überlassen – solange sie entweder das CO2-Ziel erfüllen oder alternativ (bei Nichterfüllung) die notwendigen zusätzlichen CO2-Zertifikate erwerben. Das bedeutet, die Unternehmen müssen selbst entscheiden, ob sie z. B. Emissionsrechte kaufen bzw. verkaufen oder inwiefern sie ihre Produktion modernisieren.

Dabei gibt es viele verschiedene Entscheidungen und Abwägungen zu treffen, um sowohl einen effektiven Klimaschutz zu betreiben, als auch das eigene Unternehmen wettbewerbsfähig zu halten. Finde es heraus, indem du als Managerin oder Manager selbst entscheidest.

Weißt du Bescheid? Der Emissionshandel

Du glaubst, alles über den Emissionshandel zu wissen? Bist du dir da sicher? Teste dein Wissen und wähle die richtige Aussage aus. Alle richtigen Antworten werden Schritt für Schritt aufgelistet und ergeben eine Zusammenfassung.

 

Der Energiemix in Deutschland 1990 und 2020

In den letzten Jahrzehnten hat sich der Energiemarkt in Deutschland deutlich geändert. 2011 wurde aufgrund der Gefahren und Folgekosten der Kernenergie der Atomausstieg beschlossen. Zugleich wurde der Ausbau erneuerbarer Energieträger wie Wind, Sonne oder Biomasse vorangetrieben. In Deutschland hat sich hierfür der Begriff der „Energiewende“ etabliert. Er beschreibt den Übergang von einer CO2-intensiven Energieproduktion durch fossile Energieträger zu einer Energieversorgung, die vor allem auf erneuerbaren Energien basiert. Die Grafik zeigt die Energieproduktion im Regelbetrieb.

Ein Instrument jenseits der Sozialen Marktwirtschaft: Wie funktioniert das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)?

Maßgeblicher Baustein für die Energiewende in Deutschland ist das 2000 in Kraft getretene Erneuerbare-Energien-Gesetz, kurz EEG. Das EEG regelt die bevorzugte Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen ins Stromnetz und garantiert deren Erzeugern feste Einspeisevergütungen. Während das EEG einen Ausbau der erneuerbaren Energien zur Folge hatte, werden dessen ökonomische und ökologische Effizienz bis heute kontrovers diskutiert.

Ist der Preis zu hoch? Kosten der Energiewende 

Ziel des Erneuerbare-Energien-Gesetzes ist es, die Energieversorgung in Deutschland zu einem Großteil auf erneuerbare Energien umzustellen. Damit das gelingt, schafft dieses Gesetz Anreize für die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien. So erhalten die Betreiber von Fotovoltaik- und Windkraftanlagen eine Mindestvergütung (festgesetzter Mindestpreis) für den Strom, den sie erzeugen und ins Stromnetz einspeisen.

Die Höhe der Vergütung richtet sich nach Anlagengröße und Technologie. Sie wird in der Regel für 20 Jahre zugesichert. Der Knackpunkt: Die Vergütung ist oft vielfach höher als der Preis, der auf dem offenen Markt für Strom gezahlt wird. Die Stromnetz-Betreiber müssen den Strom aber zu dem niedrigeren Marktpreis verkaufen. Als Ausgleich dafür erhielten sie bis zum Sommer 2022 die sogenannte EEG-Umlage. Diese wurde zunächst mit einem Entlastungspaket und anschließend mit dem EEG 2023 auf Dauer abgeschafft. Somit werden Verbraucherinnen und Verbraucher entlastet. Die entstehenden Kosten werden über das Sondervermögen "Klima-und Transformationsfonds" ausgeglichen. 

Die Entwicklung der EEG-Umlage von 2000 bis 2020 wird nachfolgend dargestellt.

Die Energiewende in Europa

Nicht nur in Deutschland findet ein Übergang hin zu einer CO2-armen und nachhaltigen Energieversorgung statt. Dabei haben die einzelnen Länder ganz unterschiedliche Strategien entwickelt, wie sie die Energiewende gestalten möchten. Oftmals spielen hier vor allem naturräumliche Gegebenheiten oder eine andere gesellschaftliche und politische Einstellung zur Nutzung der Atomenergie eine wichtige Rolle.

Weißt du Bescheid? Die Energiewende und das EEG

Du glaubst, alles über die Energiewende und das EEG zu wissen? Bist du dir sicher? Teste dein Wissen und wähle die richtige Aussage aus. Alle richtigen Antworten werden Schritt für Schritt aufgelistet und ergeben eine Zusammenfassung.